{"id":62350,"date":"2020-04-06T17:10:41","date_gmt":"2020-04-06T15:10:41","guid":{"rendered":"https:\/\/www.studienverlag.at\/produkt\/\/deskriptive-metrik\/"},"modified":"2024-12-26T12:08:28","modified_gmt":"2024-12-26T11:08:28","slug":"deskriptive-metrik","status":"publish","type":"product","link":"https:\/\/www.studienverlag.at\/produkt\/4938\/deskriptive-metrik\/","title":{"rendered":"Deskriptive Metrik"},"content":{"rendered":"
Die \u201eDeskriptive Metrik\u201c versteht sich als ein Beitrag zur metrischen Grundlagenforschung, der jedoch von vornherein auf praktische Anwendbarkeit ausgerichtet ist. Es geht um die Entwicklung eines Modells, mit dessen Hilfe die Versdichtung der Literaturen der Welt gleicherma\u00dfen einfach wie pr\u00e4zise beschrieben und analysiert werden kann. Hierzu ist es zun\u00e4chst notwendig, eine ad\u00e4quate Definition des Verses vorzulegen. Die Entscheidung zugunsten einer prim\u00e4r optischen (und eben nicht akustischen) Wesensbestimmung des Verses erfolgt aus systematischen Gr\u00fcnden und wird durch empirische Proben (Klabunds Gedichtband \u201eDie Harfenjule\u201c sowie Helmut Hei\u00dfenb\u00fcttels \u201eTextb\u00fccher\u201c) sinnf\u00e4llig gemacht.
Auf der Basis einer kritischen Bestandsaufnahme wichtiger j\u00fcngerer englisch-, deutsch- und russischsprachiger versifikationstypologischer Ans\u00e4tze wird im Hauptteil ein neues Beschreibungsmodell entwickelt. Es verfolgt ein konsequentes Grundprinzip: die gleichberechtigte Behandlung von Verskonstituenten einerseits und den produktiven Prinzipien ihrer Anordnung andererseits. F\u00fcr die gebundenen Versformen wird daraus schrittweise eine deskriptiv-typologische Matrix erstellt: ein Beschreibungsraster, das es erlaubt, jeden Verstyp hinsichtlich seiner prim\u00e4ren rhythmischen Merkmale ad\u00e4quat zu bestimmen und von anderen Formen abzugrenzen.
F\u00fcr die ungebundenen Verse mit ihrem stets individuellen, prinzipiell unvorhersagbaren Rhythmus wird eine Systematik erarbeitet, die zwischen obligatorischen und fakultativen Merkmalen unterscheidet und M\u00f6glichkeiten einer nicht-defizit\u00e4ren, sondern wesensgem\u00e4\u00df positiven Beschreibung aufzeigt.
Das Buch enth\u00e4lt eine Vielzahl von Gedichtbeispielen aus der deutschsprachigen Literatur wie auch aus anderen Sprachen. Sie dienen der Veranschaulichung der abstrakten Kategorien und unterstreichen zugleich die komparatistische Anlage des Buches.<\/P>
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Sebastian Donat ist seit 2009 Professor f\u00fcr Vergleichende Literaturwissenschaft an der Leopold-Franzens-Universit\u00e4t Innsbruck.
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