Opfer strafbarer Handlungen spielen in den theoretischen Konzepten des Strafrechts traditionell – wenn \u00fcberhaupt – eine Nebenrolle. Gleichwohl hat die Stellung des Opfers im \u00f6sterreichischen Strafprozess in den beiden letzten Jahrzehnten eine deutliche Aufwertung erfahren. Vor diesem Hintergrund wird untersucht, inwiefern die Ber\u00fccksichtigung der Bed\u00fcrfnisse und Interessen von Kriminalit\u00e4tsopfern durch das Strafrechtssystem legitim ist.
Dazu ist es zun\u00e4chst erforderlich, die empirischen Befunde zur Bed\u00fcrfnis- und Interessenlage von Opfern zu analysieren. Auf dieser Grundlage ist in einem weiteren Schritt zu \u00fcberpr\u00fcfen, in welcher Form und bis zu welchem Ausma\u00df die Bed\u00fcrfnisse und Interessen von Opfern im Strafprozess wie auch im materiellen Strafrecht Beachtung finden k\u00f6nnen bzw. d\u00fcrfen.
Zu beachten sind dabei jene Schranken, die sich aus den Grunds\u00e4tzen des formellen und materiellen Strafrechts und insbesondere den berechtigten Interessen des Beschuldigten ergeben.
Dadurch entsteht der Entwurf einer opferorientierten Strafrechtstheorie, die im Hinblick auf ihre Zukunftsgerichtetheit als „Opferpr\u00e4vention“ zu bezeichnen ist. Es wird gezeigt, dass eine solche Strafrechtstheorie \u00dcberschneidungen nicht nur mit den herrschenden pr\u00e4ventionsgerichteten Zweckbeschreibungen des Strafrechts, sondern auch mit dem Konzept einer so genannten Restorative Justice aufweist.<\/P>
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Die Autorin
Lyane Sautner, Dr.in, Studium der Rechtswissenschaften an der Universit\u00e4t Linz, Habilitation f\u00fcr Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie, seit 1997 Assistentin am Institut f\u00fcr Strafrechtswissenschaften der Universit\u00e4t Linz, 2009 Verleihung der Lehrbefugnis f\u00fcr Strafrechtswissenschaften (Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie).<\/P>
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INHALTS\u00dcBERSICHT<\/P>
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Vorwort
Einf\u00fchrung<\/P>
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1. Teil: Bestandsaufnahme
I Begriffliche Ann\u00e4herungen
II Das Opfer in den traditionellen Strafrechtstheorien
III Das Paradigma einer Restorative Justice 57
IV Das positive Recht als Indikator einer opferorientierten Strafrechtstheorie <\/P>
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2. Teil: Opferinteressen als Grundlage einer opferorientierten Strafrechtstheorie
I Einf\u00fchrung
II Zur Methodologie der referierten Forschungsarbeiten
III Opferbegriff im Kontext empirischer Untersuchungen
IV Viktimisierungsraten
V Ph\u00e4nomenologie der Viktimisierungen
VI Befindlichkeit und Bed\u00fcrfnisse von Opfern im unmittelbaren Kontext der Viktimisierung
VII Opferreaktionen: Anzeige bzw Nichtanzeige der Tat
VIII Opferbed\u00fcrfnisse und -interessen im Zusammenhang mit einem Strafprozess
IX Sanktionseinstellungen der Opfer
X Fazit<\/P>
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3. Teil: Inhalt und Legitimation einer opferorientierten Strafrechtstheorie
I Einf\u00fchrung
II Inhaltliche Konkretisierung einer opferorientierten Strafrechtstheorie
II Legitimit\u00e4t<\/P>
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Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Abk\u00fcrzungsverzeichnis
Sachregister<\/P>
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