Teils \u00fcber 50 Jahre herrschten in Tirol b\u00e4uerliche Agrargemeinschaften \u00fcber das Gemeindegut \u2013 sprich \u2013 das Grundeigentum der betroffenen Gemeinden. Um die Macht der Bauern in Folge der sich \u00e4ndernden Gesellschaftsverh\u00e4ltnisse zu erhalten, hatte die Agrarbeh\u00f6rde des Landes Tirol ab 1950 mittels Bescheid Grund und Boden der 176 betroffenen Gemeinden auf insgesamt 399 Agrargemeinschaften \u00fcbertragen. 2.104,73 Quadratkilometer \u2013 eine Fl\u00e4che gr\u00f6\u00dfer als Osttirol \u2013 wurden damit dem Einflussbereich der Gemeinden entzogen. F\u00fcr die \u00dcbertragungen fehlte jede Rechtsgrundlage. Widerrechtlich bereicherten sich die Mitgliederfamilien dieser Agrargemeinschaften \u00fcber Jahrzehnte am Gemeindegut, ihre demokratisch nicht legitimierte Machtf\u00fclle stellte die Gemeinder\u00e4te in den Schatten und erst ab dem Jahr 2005 wurde der dahinterliegende Skandal \u00f6ffentlich ruchbar. Die politische wie rechtliche Auseinandersetzung gipfelte im Verfassungsgerichtshof-Erkenntnis zur Causa Mieders im Juni 2008. Dabei stellte das H\u00f6chstgericht fest, dass das Gemeindegut nie beseitigt wurde und den Gemeinden alle Eink\u00fcnfte aus dem Gemeindegut zustehen und immer zugestanden haben, die nichts mit der Holz- und Weidenutzung zu tun haben. Der Kampf, der seither gef\u00fchrt wird, geht dem Land ans Eingemachte und stellt das traditionelle Tiroler Selbstverst\u00e4ndnis auf den Kopf. <\/P><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"\u00dcber 50 Jahre herrschten in Tirol b\u00e4uerliche Agrargemeinschaften widerrechtlich \u00fcber Grund und Boden von 176 betroffenen Gemeinden. Erst ab dem Jahr 2005 wurde die politische wie rechtliche Auseinandersetzung \u00f6ffentlich und gipfelte im Verfassungsgerichtshof-Erkenntnis zur Causa Mieders im Juni 2008. Die Journalistin Alexandra Keller gibt in ihrem Buch einen kritischen und informativen \u00dcberblick \u00fcber die Ereignisse und Entwicklungen von 1950 bis in die Gegenwart. F\u00fcr ihre Artikelserie zu Tiroler Agrargemeinschaften wurde sie 2009 mit dem Alfred-Worm-Preis f\u00fcr die beste Dokumentation ausgezeichnet.","protected":false},"featured_media":27660,"template":"","meta":{"_acf_changed":false},"product_brand":[],"product_cat":[132,141,156],"product_tag":[],"class_list":{"0":"post-62115","1":"product","2":"type-product","3":"status-publish","4":"has-post-thumbnail","6":"product_cat-kultur-und-sozialwissenschaften","7":"product_cat-politik","8":"product_cat-tirolensien","10":"first","11":"instock","12":"taxable","13":"shipping-taxable","14":"purchasable","15":"product-type-simple"},"acf":{"id_intern":"4696","erscheinungsdatum":"2009-07-01","isbn13":"978-3-7065-4696-6","isbn10":"3-7065-4696-5","verlag":"Wissenschaft","ist_magazin":"","reihe":null,"band":null,"untertitel":"","autor":["27659"],"buchausstattung":null,"seitenanzahl":"","lieferbarkeit":"lieferbar","schlagworte":"Agrargemeinschaft, Tirol, Skandal, Landwirtschaft, Fl\u00e4chennutzung, Alexandra Keller","imageurl":"https:\/\/www.studienverlag.at\/bookimport\/STV\/Cover\/4696.jpg","vorschau_vorhanden":null,"related-posts":null,"als_ebook_verfuegbar":"","ebook_isbn":"","ebook_isbn10":"","innenansichten":[],"umschlag":"kartoniert","pressestimmen":"","zusatzinfos":null,"zu_loeschen":"","autorenbiographie":"Alexandra Keller lebt als freie Redakteurin in Innsbruck und leitet seit 1998 das Politikressort des Nachrichtenmagazins ECHO. F\u00fcr ihre Artikelserie zu Tiroler Agrargemeinschaften wurde sie 2009 mit dem Alfred-Worm-Preis f\u00fcr die beste Dokumentation ausgezeichnet.","product_preview_url":null},"yoast_head":"\n