Angesichts der hoch verschl\u00fcsselten Sprache der Szenen und Dialoge w\u00e4hlt diese Arbeit einen komparatistischen Ansatz zur Untersuchung der Texte Ilse Aichingers. Indem die 1957 erschienenen, r\u00e4tselhaften Kurztexte in einen sehr breit gefassten Rahmen gestellt werden, kann ein Geflecht von intertextuellen Bez\u00fcgen hergestellt werden (zu poetologischen Aussagen der Autorin, zu Stellungnahmen von DichterkollegInnen, zur offiziellen Literaturkritik in ihrem historisch-politischen Kontext, zu literaturwissenschaftlichen Positionen feministischer Pr\u00e4gung sowie zu „Lesehilfen“ fern\u00f6stlicher Provenienz), das die \u00e4u\u00dferst komplexe Textur der Aichinger’schen Sprache widerspiegelt. Im Lichte fremder Texte sollte das Befremdende des untersuchten Werks „durchsichtiger“ werden.
Besonderes Gewicht wurde dabei einerseits auf die \u00dcberlegungen der franz\u00f6sischen Philosophin, Linguistin und Psychoanalytikerin Luce Irigaray zur \u00e9criture f\u00e9minine (insbesondere zum „Schweigen der Frau“), andererseits auf die alte Zen-Tradition der Koans gelegt (dass die Autorin Ilse Aichinger letztere kennt, kann angenommen werden, zumal ihr Mann G\u00fcnter Eich nicht nur als Schriftsteller, sondern auch als Sinologe bekannt wurde). Beide Sichtweisen machen die abgr\u00fcndige Subversivit\u00e4t der Aichinger’schen Sprache, die sich konsequent jeder rationalen Erkl\u00e4rung und damit Vereinnahmung verweigert, ihre Radikalit\u00e4t und ihren Verzicht auf alle normierende Gew\u00e4hr deutlich.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"Eine Untersuchung zu Kurztexten Ilse Aichingers im Kontext der \u00e9criture f\u00e9minine und der Psychoanalyse.","protected":false},"featured_media":26151,"template":"","meta":{"_acf_changed":false},"product_brand":[],"product_cat":[132,137,243],"product_tag":[],"class_list":{"0":"post-61471","1":"product","2":"type-product","3":"status-publish","4":"has-post-thumbnail","6":"product_cat-kultur-und-sozialwissenschaften","7":"product_cat-literaturwissenschaft","8":"product_cat-edition-brenner-forum","10":"first","11":"instock","12":"taxable","13":"shipping-taxable","14":"purchasable","15":"product-type-simple"},"acf":{"id_intern":"4075","erscheinungsdatum":"2006-01-10","isbn13":"978-3-7065-4075-9","isbn10":"3-7065-4075-4","verlag":"Wissenschaft","ist_magazin":"","reihe":"Edition Brenner-Forum","band":"2","untertitel":"Ilse Aichingers Szenen und Dialoge \"Zu keiner Stunde\"","autor":["26150"],"buchausstattung":null,"seitenanzahl":"166","lieferbarkeit":"lieferbar","schlagworte":"Aichinger, Ilse, Zu keiner Stunde, \u00e9criture f\u00e9minine, Luce Irigaray, verschl\u00fcsselte Sprache, intertextuelle Bez\u00fcge, Kurztexte, Komparatistik, Literaturwissenschaft, Eleonore de Felip","imageurl":"https:\/\/www.studienverlag.at\/bookimport\/STV\/Cover\/4075.gif","vorschau_vorhanden":null,"related-posts":null,"als_ebook_verfuegbar":"","ebook_isbn":"","ebook_isbn10":"","innenansichten":[],"umschlag":"","pressestimmen":"","zusatzinfos":null,"zu_loeschen":"","autorenbiographie":"","product_preview_url":null},"yoast_head":"\n