{"id":60886,"date":"2020-04-06T05:54:46","date_gmt":"2020-04-06T03:54:46","guid":{"rendered":"https:\/\/www.studienverlag.at\/produkt\/\/wiener-zeitschrift-zur-geschichte-der-neuzeit-2-03\/"},"modified":"2025-04-20T07:10:06","modified_gmt":"2025-04-20T05:10:06","slug":"wiener-zeitschrift-zur-geschichte-der-neuzeit-2-03","status":"publish","type":"product","link":"https:\/\/www.studienverlag.at\/produkt\/1710\/wiener-zeitschrift-zur-geschichte-der-neuzeit-2-03\/","title":{"rendered":"Wiener Zeitschrift zur Geschichte der Neuzeit 2\/03"},"content":{"rendered":"
Einzelheft StudentInnen (Bestellung mit Beilegung einer Inskriptionsbest\u00e4tigung): Euro 14,40<\/P>
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Beitr\u00e4ge<\/P>
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Christopher F. Laferl
Der Blick \u00fcber den Atlantik. Zur gebrochenen Sicht Europas im kolonialen Hispanoamerika<\/P>
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Eliga H. Gould
A World Transformed? Mapping the Legal Geography of the English-Speaking Atlantic, 1660-1825<\/P>
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Roman Puff
\u00d6sterreich-Ungarn, der Erste Weltkrieg und die USA. Internationale Beziehungen und Diplomatie in der Atlantischen Welt, 1914-1917<\/P>
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Brigitte Leucht
Die Gr\u00fcndung des „Neuen Europa“, 1950\/51. Die Bedeutung einer transatlantisch-rechtlichen Perspektive f\u00fcr die Erforschung der europ\u00e4ischen Integration<\/P>
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Forum<\/P>
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Horst Pietschmann
Atlantische Geschichte – zwischen europ\u00e4ischer Geschichte und Global history<\/P>
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Thomas Fr\u00f6schl
Antiamerikanismus in Europa und Lateinamerika. Sieben historische Dimensionen<\/P>
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Ursula Prutsch
Die atlantische Perspektive im Werk des brasilianischen Soziologen Gilberto Freyre<\/P>
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Stefan Hinsch
Die Entstehung der „Arditi del popolo“ und der italienische Faschismus. Versuch einer Kl\u00e4rung<\/P>
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Hefteditorial<\/P>
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Atlantische Geschichte<\/P>
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Wien und der mitteleurop\u00e4ische Raum hatten und haben mit der atlantischen Welt traditionell keine besonders engen und intensiven Verbindungen. Dieser Befund wird nicht widerlegt, wenn man f\u00fcr das 18. Jahrhundert an die am Atlantik gelegenen \u00f6sterreichischen Niederlande mit dem Hafen Oostende erinnert, an die politisch-naturwissenschaftlichen Interessen Kaiser Josephs II. an Nordamerika, oder wenn man sich die politisch-kulturellen Absichten des \u00f6sterreichischen Kaiserstaates in Brasilien im fr\u00fchen 19. Jahrhundert ins Ged\u00e4chtnis ruft. \u00d6sterreich ist in der Neuen Welt zu keiner Zeit Kolonialmacht gewesen, und die politischen, kulturellen und \u00f6konomischen Beziehungen waren ebenfalls von relativ geringer Bedeutung. Erst mit der Kriegserkl\u00e4rung der USA im Dezember 1917 kam es zu einer wirklich intensiven Begegnung, die dann im Kontext des Zweiten Weltkriegs und der Einrichtung einer amerikanischen Besatzungszone (bis 1955) ihren H\u00f6hepunkt erlebte. Eine wissenschaftliche Besch\u00e4ftigung mit der Geschichte der atlantischen Welt vom Standort Wien aus kann vor dem Hintergrund dieses Befundes den Vorteil haben, neue, von historischen R\u00fccksichtnahmen und Belastungen freiere Blicke auf diesen Raum zu werfen. Einer zentraleurop\u00e4ischen Geschichtsperspektive mag diese Welt fern und fremd erscheinen; eine Auseinandersetzung mit ihr lohnt dennoch, weil Fragen zu den transatlantischen Beziehungen und ihren Problemen auf absehbare Zeit relevant bleiben und Europa in seiner Gesamtheit betreffen werden. So ist es hilfreich, zum Verst\u00e4ndnis der aktuellen Dynamik zwischen Alter und Neuer Welt den Blick nach Westen zu lenken, \u00fcber den Atlantik in die amerikanische Hemisph\u00e4re. Die in diesem Heft versammelten „Beitr\u00e4ge“, das „Forum“ sowie die Rubrik „Neu gelesen“ haben genau das versucht – von zwei Ausnahmen abgesehen stammen diese Arbeiten von Historikerinnen und Historikern am Forschungsstandort Wien.<\/P>
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Die Bezeichnung „Atlantische Geschichte“ verweist zun\u00e4chst auf einen Geschichtsraum, dessen geographische Dimension im Lauf der Jahrhunderte variierte. Eine Geschichte des atlantischen Raumes umfasste in diesem Sinn zun\u00e4chst Europa und Afrika, und seit dem sp\u00e4ten 15.\/fr\u00fchen 16. Jahrhundert zus\u00e4tzlich die beiden Amerikas. Demgegen\u00fcber verweist der Begriff „transatlantisch“ von der Wortbedeutung her auf die Dynamik von Wechselwirkungen innerhalb dieses atlantischen Raumes, die im Zeitablauf ebenfalls bedeutenden Ver\u00e4nderungen unterworfen war. Beide Begriffe geh\u00f6ren eng zusammen, wiewohl sie nicht deckungsgleich sind. Die atlantische Welt entstand als Folge des Transfers von Menschen: Einerseits ist die freiwillige Migration von Europ\u00e4ern in die Amerikas gemeint, andererseits der erzwungene Transport afrikanischer Sklaven, wobei dieser transatlantische Sklavenhandel im Aufkl\u00e4rungszeitalter seinen H\u00f6hepunkt erreichte. In der Neuen Welt traten die Europ\u00e4er mit den indigenen Bev\u00f6lkerungen in Kontakt, dessen Formen die gesamte Bandbreite von echter Begegnung \u00fcber Entrechtung und Versklavung bis zu physischer Ausl\u00f6schung umfasste.<\/P>
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Was unterscheidet den atlantischen Geschichtsraum aber von anderen historischen R\u00e4umen? Ist es sinnvoll, im Zeichen der Globalgeschichte (noch) eine Geschichte eines „regionalen“ Gro\u00dfraums zu betreiben? Die Antwort ergibt sich f\u00fcr mich aus einer spezifischen Situation der Neuen Welt gegen\u00fcber Europa: Die Amerikas waren zwar europ\u00e4ische Kolonien und waren Teil der atlantischen Imperien Europas, aber es waren nicht die indigenen Bev\u00f6lkerungen, die sich aus europ\u00e4ischer Herrschaft befreit haben, sondern es waren die „Euro-Amerikaner“, die sich im Kontext der ersten gro\u00dfen Entkolonisierung der Neuzeit von ihren europ\u00e4ischen Metropolen emanzipiert haben – im Zuge einer „atlantischen“ Revolutionsbewegung, deren wichtigste die amerikanische und die franz\u00f6sische Revolution waren. Wesentliches Kennzeichen einer Atlantischen Geschichte scheint mir daher zu sein, dass es nur in den Amerikas als Folge der europ\u00e4ischen Expansion seit dem sp\u00e4ten 15.Jahrhundert auf Dauer und mit Erfolg gelungen ist, politische und kulturelle Institutionen nach dem Vorbild und Muster der europ\u00e4ischen Metropolen aufzubauen. Nach der langen Phase der europ\u00e4ischen Inbesitznahme, Eroberung und Kolonisierung entstand im Lauf der zweiten H\u00e4lfte des 18. Jahrhunderts in den Amerikas endg\u00fcltig eine kreolische Elite, die den Doppelkontinent dominierte.<\/P>
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Damit waren jene Voraussetzungen gegeben, dass in den Amerikas eine bei allen Abwandlungen und Modifikationen letztlich doch europ\u00e4ische Welt entstanden ist, ein „Neu-Europa“, eine Gegen-K\u00fcste am westlichen Ufer des Atlantiks. Die Entstehung dieses „neuen“ Europas war nur m\u00f6glich, weil noch vor 1800 die europ\u00e4ische Besiedlung und damit die Zahl der Europ\u00e4er und ihrer Nachkommen in den Amerikas die daf\u00fcr n\u00f6tige kritische Gr\u00f6\u00dfe erreicht hatte (noch nicht numerische \u00dcberlegenheit gegen\u00fcber den afrikanischen Sklaven sowie – regional unterschiedlich – gegen\u00fcber den indigenen Bev\u00f6lkerungen). Die Fundamente f\u00fcr eine fruchtbare Rezeption und Transformation europ\u00e4ischer Kulturformen waren gelegt (nicht nur in Architektur und Kunst, nicht nur im Bildungskanon, sondern besonders auch im Recht, in den politischen Institutionen, in der Religion und in den kirchlichen Strukturen). In den Amerikas ist die europ\u00e4ische Kultur (in einem weiten Sinn) zur \u00fcberragenden Referenzkultur geworden – zumindest f\u00fcr die Eliten der Neuen Welt bis in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Europas (christliche) Religion, Europas griechisch-r\u00f6mische Zivilisation, Europas Verfassungsdenken hat in den Amerikas konkurrenzlos Fu\u00df gefasst, ungeachtet des Weiterbestandes der indigenen Kulturen und der durch den Sklavenhandel in die Amerikas gebrachten afrikanischen Kulturformen. Dieser Kontext gemeinsamer Kulturformen wiederum bildete die eigentliche Ursache f\u00fcr eine – mit Vorl\u00e4ufern im 17., massiv erkennbar dann im 18. Jahrhundert – in der gesamten Hemisph\u00e4re sp\u00fcrbare Spannung zwischen den Bewohnern der europ\u00e4ischen Metropolen einerseits und den in den Amerikas geborenen Nachkommen der europ\u00e4ischen Einwanderer andererseits. Dieses Spannungsverh\u00e4ltnis war die Folge der Verweigerung der von den Kreolen erhobenen Forderung nach Anerkennung und Gleichberechtigung durch die jeweiligen Metropolen – in allen Bereichen der Politik, Wirtschaft und Kultur. Erst mit den Unabh\u00e4ngigkeitsbewegungen in der Neuen Welt zwischen 1776 (Trennung der USA von Gro\u00dfbritannien) und 1826 (Versuch der Einrichtung einer f\u00f6derativen Ordnung in Hispanoamerika auf dem Kongress von Panama) entstand f\u00fcr Europa ein Gegen\u00fcber. Dieses Kriterium, dass um 1800 zwei „Europas“ einander gegen\u00fcber standen – zugleich getrennt und doch vielfach aufeinander bezogen -, erlaubt, der atlantischen Welt im globalen Rahmen einen spezifischen Charakter zuzuschreiben.<\/P>
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Eine der Besonderheiten der Atlantischen Zivilisation im 19. Jahrhundert ist die Existenz einer transatlantisch orientierten, kosmopolitischen Elite auf beiden Seiten des Ozeans. Ob in London oder Rio de Janeiro, in Boston oder Paris, in Berlin oder Buenos Aires – nur in den Amerikas hat es au\u00dferhalb Europas eine Elite gegeben, deren Referenz die Kultur und das Wertesystem Europas war. Die Eliten der Amerikas bem\u00fchten sich im 19. Jahrhundert den doppelten Beweis zu erbringen, dass sie einerseits die europ\u00e4ische Tradition fortf\u00fchren und auf den Fundamenten des europ\u00e4ischen kulturellen Erbes weiterbauen konnten; andererseits erhoben sie damit den Anspruch, Europa gegen\u00fcber gleichwertig zu sein und Anspruch auf Gleichberechtigung zu haben – das 19. Jahrhundert ist das „europ\u00e4ische“ Jahrhundert in den Amerikas und damit m. E. auch das im eigentlichen Sinn „atlantische“ bzw. „transatlantische“ Jahrhundert. Das bedeutet auch, dass „Atlantischen Geschichte“ nicht allein ihre nordatlantische Variante meinen kann, also die Beziehungen zwischen (West-) Europa und den USA, sondern die europ\u00e4isch-amerikanischen Beziehungen in ihrer Gesamtheit erfassen muss – ungeachtet der bedeutsamen Gegens\u00e4tze zwischen Nord- und S\u00fcdamerika. Der mexikanische Dichter-Diplomat Octavio Paz schrieb: Was die beiden Teile der Amerikas trennt, „ist eben das, was uns verbindet: wir sind zwei verschiedene Versionen der westlichen Kultur“. Mit besonderem Nachdruck hat J\u00fcrgen Osterhammel j\u00fcngst eine Reihe von Fragen zur Bedeutung und historiographischen Einordnung des „namenlosen“ 19. Jahrhunderts im globalen Kontext gestellt. F\u00fcr k\u00fcnftige Forschungen zur Atlantischen Geschichte unter den Pr\u00e4missen, die ich vorhin aufzuzeigen versucht habe, erscheint mir eine st\u00e4rkere Ber\u00fccksichtigung der Welt eines „transatlantischen“, kosmopolitischen B\u00fcrgertums von besonderem Interesse. Eine intensivere Erforschung des 19. Jahrhunderts unter atlantischen Fragestellungen bzw. transatlantischen Perspektiven ist noch immer ein weitgehend „wei\u00dfer Fleck“ auf der historiographischen Landkarte – im vorliegenden Themenheft hat Horst Pietschmann am Ende seines Beitrags darauf hingewiesen und das „atlantische“ Potential von Fragestellungen unterstrichen, die an das vorletzte Jahrhundert zu richten w\u00e4ren; die im vorliegenden Heft versammelten Aufs\u00e4tze f\u00fchren in vielen F\u00e4llen zu weiteren \u00dcberlegungen, die Anlass f\u00fcr einen genauerer Blick auf das 19. Jahrhundert sein k\u00f6nnten.<\/P>
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Das Schwergewicht der Forschungen zur Geschichte des Atlantischen Raumes liegt bis heute einerseits in den fr\u00fchneuzeitlichen Jahrhunderten (von der Entdeckung der Neuen Welt bis zu den Unabh\u00e4ngigkeitsbewegungen der europ\u00e4ischen Kolonien), andererseits in den Untersuchungen zu den transatlantischen Beziehungen zwischen Europa und den USA nach dem Zweiten Weltkrieg. Die atlantische Geschichte nach 1945 unterscheidet sich von der fr\u00fchneuzeitlichen vor allem dadurch, dass sich nun das Gravitationszentrum des atlantischen Raumes in der Neuen Welt befindet. Was nach dem Zweiten Weltkrieg als atlantische Geschichte erscheint, wird in einem ganz wesentlichen, bisher unbekannten Ausma\u00df von den USA bestimmt – mit gravierenden Auswirkungen auf Europa. Die Ausweitung des „(trans)atlantischen“ Interesses auf das 19. und fr\u00fche 20. Jahrhundert in den beiden Amerikas und in Europa wird gro\u00dfe Felder zur Erforschung der Intensit\u00e4t des Austausches zwischen Europa und der Neuen Welt offen legen. Es wird sich vermutlich erst nach dem Vorliegen mehrerer umfassender Studien auch f\u00fcr diese Zeit ein „big picture“ abzeichnen, und dann werden sich jene Frage angehen und beantworten lassen, ob das 19. Jahrhundert tats\u00e4chlich, wie ich meine, das im eigentlichen Sinn „atlantische“ Jahrhundert ist.<\/P>
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Thomas Fr\u00f6schl<\/P>
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Abstracts<\/P>
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Christopher F. Laferl
Looking Across the Atlantic: Conflicting Views of Europe in Colonial Spanish America<\/P>
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In the 1820s, leading Spanish American poets, such as A. Bello and J. J. de Olmedo, proclaimed a new attitude towards literature that valued cultural difference over common traditions. Taking their poetological program as a point of departure, the article explores different views of Europe held by Spanish American intellectuals form the 16th to the early 19th centuries. Although the context they lived in was quite different from the Iberian Peninsula, Colonial Spanish literature had, until the 17th century, followed the discursive framework that had been established in Europe. The concept of a common culture for Spanish America and Spain then began to erode as intellectuals born in the Americas realized that their interests were not necessarily identical with Spain’s and that they lived on the periphery of what had been their imagined homogenous cultural space. The growing feeling of difference, which had led to efforts to equal or even outdo Spain’s literary production in the 17th century, changed profoundly in character during the following hundred years as difference came to be seen in a positive way and as a means to justify independence. Despite the new aesthetic program, Spanish American culture and literature remained deeply influenced by European currents, such as Romanticism and Nationalism.<\/P>
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Eliga H. Gould
A World Transformed? Mapping the Legal Geography of the English-Speaking Atlantic, 1660-1825<\/P>
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This paper argues that from the mid-17th century until the early 19th century two radically different discourses emerged in Britain and her American colonies answering the question which part of the empire was the more civilized, the more polite, and which one was more attached to the law. Whereas the Americans saw themselves as members of a modern colonial society, respecting the law and thus qualifying for loyal and respectable subjects of the King, the British, quite to the contrary, considered their colonies as zones of violence and legal conflicts. It is an irony that Americans, who tried desperately to be Englishmen, were rejected by the metropolis as being equals and were thus finally forced into independence. Besides, the author argues that the paradigm of a geography of law instead of an economic approach helps to better understand the emergence of capitalism, thus questioning Max Weber’s definition.<\/P>
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Roman Puff
Austria-Hungary, the First World War, and the USA. International Relations and Diplomacy in the Atlantic World, 1914-1917<\/P>
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Diplomatic relations between Washington and Vienna during World War I usually are a neglected field. It is widely held that they hardly existed and are not worth closer attention, because America is seen as not having understood the peculiar character of Austria-Hungary. At the same time Austrian historians view the American position towards the Habsburg Empire as a benevolent one. This paper argues that both assumptions are not correct: American diplomatic relations with Austria were comparable to those with other countries and, similarly, there is no evidence that Washington pursued a politics of special benevolence towards Vienna. Historians to a large extent still ignore the importance of an Atlantic approach in understanding policies in the United States under President Wilson as well as in Austria.<\/P>
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Brigitte Leucht
The Foundation of the „New Europe“. The Importance of a Transatlantic, Legal Perspective to Investigate the European Integration<\/P>
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In May 1950 French foreign minister Robert Schuman proposed to pool the French and German coal and steel production under a common „high authority.“ In April 1951 France, Germany, Italy and the Benelux countries signed the Treaty establishing the European Coal and Steel Community. The result of a multinational negotiation process, the treaty provided for a supranational framework. Although the U.S. did not officially participate in the Schuman Plan conference, American experts were consulted in the drafting of the treaty. This article argues that the treaty is to be seen in terms of transatlantic cooperation. Joint action produced articles 65 and 66 that deal with agreements and concentrations. The concept of the articles is tied to the reorganization of the German heavy industries. To promote European integration while safeguarding competition was important to the Americans. This is reflected in the American discussion of the Schuman Plan, from the original Schuman proposal to the treaty.<\/P>
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Horst Pietschmann
Atlantic History – History between European History and Global History<\/P>
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This essay discusses the historiography of Atlantic history, closely following its different stages of development. Mainly conceived in the 1940s and 1950s, the Atlantic approach in part was a political one, reflecting the emergence of the USA as the new centre in the Atlantic world. The paper argues as well that each of the European colonial powers predominantly looked at their own „golden ages“ respectively, and that in spite of such large-scale „imperial“ histories, the nation-state paradigm prevailed. Though many studies were written about the maritime part of expansion, some with global reach, the problem still was how all this would fit into something „Atlantic“. From a Central European perspective, Atlantic history to some extent just was another name for older concepts like Overseas history, the history of discovery and conquest, and of European expansion in general. Linked to the growth of comparative studies, the Atlantic as a field of research was re-discovered in the 1970s. However, a convincing concept of an Atlantic history is still lacking, though the idea of networking as a new paradigm in the Atlantic world seems to open new perspectives.<\/P>
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Thomas Fr\u00f6schl
Anti-Americanism in Europe and Latin America<\/P>
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The 18th century Enlightenment conviction that Europe – compared with America – had a superior civilization led to the image of the New World displaying Americans as crude, degenerate, and lacking culture. This European perception forced the (euro-)American „Creole“ elites to reject this assumption. During the 19th century, Europe and the USA were ideological opposites, even enemies, standing for different principles: Aristocracy v. Democracy. In Latin America, Anti-Americanism mostly meant Anti-Imperialism, though a feeling of cultural superiority towards the USA appealed to many South Americans as well. In the course of the 20th century France and especially Paris lost the position of the predominant culturalreference for the New World’s elites – a European „high“ culture was replaced by American mass culture, chiefly perceived in Europe as a threat. Many contemporary aspects of Anti-Americanism (to be distinguished from criticism of American foreign policy) still have their roots in old European stereotypes and prejudices. Among them are racism, with a European perception suspicious of Afro-American culture threatening European civilization, as well as anti-Semitism, which views the United States as a „Jewish“-dominated country.<\/P>
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Ursula Prutsch
The Atlantic Perspective in the Work of the Brazilian Sociologist Gilberto Freyre<\/P>
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The sociologist Gilberto Freyre (1900-1987), a famous intellectual in the 1930s and 1940s in Brazil, is mainly known for his work „Casa Grande e Senzala“. But he also played an important cultural-political role as „constructor“ of a Brazilian hybrid identity, which is formed by cultural elements of Indian peoples, and of African, European and Asian immigrants. Freyre’s collective national identity was instrumentalized by the first government of Get\u00a3lio Vargas, which used the conception of a Brazilian „racial democracy“ to demonstrate the image of a multi-ethnic society, where ethnic conflicts did not exist. Freyre organized the first Congress of Afro-Brazilian Studies in 1934 in Recife, which initiated an intensive and creative scientific study of the African heritage – a result of important transatlantic migration flows – in Brazil. He also formed the conception of „Lusotropicalism“ as an exegesis between European (above all Portuguese) and tropical cultures.<\/P>
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Stefan Hinsch
The Formation of the Arditi del popolo and Italian Fascism<\/P>
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The Arditi del popolo, although largely absent in Italian historiography, were the most important anti-fascist militia during the Italian civil war, waged from 1920, with the onset of fascist squadrism, until 1922. This article focuses on the origins and the foundation of the militia. The impulse leading to its creation did not originate from the traditional workers movement, but from a milieu of activists associated with the Italian elite troops of World War One, the so called Arditi (although the anti-fascist organisation was taken over shortly after its creation by socialist activists). Prior to this, arditism was politically and often personally virtually undistinguishable from early fascism. The article tries to analyse the factors that led to the foundation of the Arditi del popolo, the inconsistencies of early fascism and political arditism that made this development possible.<\/P><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"Neue Blicke auf die Geschichte der atlantischen Welt werden in diesem Band geworfen!","protected":false},"featured_media":24784,"template":"","meta":{"_acf_changed":false},"product_brand":[],"product_cat":[126,127,130,120],"product_tag":[],"class_list":{"0":"post-60886","1":"product","2":"type-product","3":"status-publish","4":"has-post-thumbnail","6":"product_cat-geschichte","7":"product_cat-geschichte-geschichte","8":"product_cat-zeitgeschichte-geschichte","9":"product_cat-wiener-zeitschrift-zur-geschichte-der-neuzeit","11":"first","12":"instock","13":"taxable","14":"shipping-taxable","15":"purchasable","16":"product-type-simple"},"acf":{"id_intern":"1710","erscheinungsdatum":"2003-11-05","isbn13":"","isbn10":"ERROR","verlag":"Wissenschaft","ist_magazin":"1","reihe":"Wiener Zeitschrift zur Geschichte der Neuzeit","band":"2\/03","untertitel":"Atlantische Geschichte","autor":[],"buchausstattung":null,"seitenanzahl":"184","lieferbarkeit":"lieferbar","schlagworte":"Thomas Fr\u00f6schl (Hrsg.)","imageurl":"https:\/\/www.studienverlag.at\/bookimport\/STV\/Cover\/1710.gif","vorschau_vorhanden":null,"related-posts":null,"als_ebook_verfuegbar":"","ebook_isbn":"","ebook_isbn10":"","innenansichten":[],"umschlag":"","pressestimmen":"","zusatzinfos":null,"zu_loeschen":"","autorenbiographie":"","product_preview_url":null},"yoast_head":"\n