Die europ\u00e4ische Literatur erz\u00e4hlt von vielf\u00e4ltigen Metamorphosen. Auch in der Geschichte der anderen K\u00fcnste haben Metamorphosen eine tragende Rolle gespielt.
\u00dcber Verwandlungen zu sprechen hei\u00dft, \u00fcber die Zeit zu sprechen, in der sich solcher Wandel vollzieht \u2013 dies ist ein zentrales Motiv der Verwandlungs-Literatur bis in die Gegenwart.
Neben dem grundlegenden Wandel des Einzelnen im Laufe seiner Lebensabschnitte und der Menschheit im Laufe ihrer Geschichte stehen Verwandlungen anderer Art, die ebenso zur literarischen Gestaltung einladen: Verwandlungen, die mit Rollen und Situationswechseln verbunden sind, Verwandlungen, die sich aus Notlagen, T\u00e4uschungsabsichten oder Verstellungen ergeben, Verwandlungen durch Selbststilisierung usw.<\/P>
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Verwandlung an sich selbst und an anderen wahrzunehmen ist nicht nur verst\u00f6rend; sie kann auch als lustvoll erlebt werden, vor allem dann, wenn sie sich als H\u00f6herentwicklung deuten l\u00e4sst. Sie kann aber auch \u00e4sthetisch erfahren werden; dann spricht sie die Bereitschaft des Menschen an, sich \u00fcber wechselnde Gestalten zu freuen, die Ver\u00e4nderung mit Teilnahme zu beobachten, sich selbst in die Bewegtheit alles Lebendigen zu versenken.
Welchen poetologischen Sinn Verwandlungen haben und wie auf autoreflexive Weise literarisch von Metamorphosen erz\u00e4hlt wird, er\u00f6rtert dieses Buch am Beispiel einer Reihe literarischer Autoren verschiedener Sprachr\u00e4ume \u2013 von Ovid, Nietzsche und Freud \u00fcber Stevenson, H. G. Wells und Calvino bis Ransmayr, Kafka, Vargas Llosa und Nooteboom.<\/P>
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Die Autorin:
Monika Schmitz-Emans studierte Germanistik, Philosophie, Italianistik und P\u00e4dagogik in Bonn. Es folgten Professuren an der FernUniversit\u00e4t Hagen (1992\u20131995) und seit 1995 an der Ruhr-Universit\u00e4t Bochum. Seit 2005 ist sie Mitglied der Academia Europaea.
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