Ein Heft zur Buch- und Lesegeschichte im Alpenraum um 1800.
Die Geschichte des Lesens im katholisch dominierten Alpenraum sowie dessen südlichen Ausläufern zwischen 1750 und 1850 steht im Fokus dieses Heftes. Das breite inhaltliche und methodische Spektrum der einzelnen Beiträge trägt dabei verschiedenen Themenkomplexen der historischen Buch- und Leseforschung Rechnung: Welche Bedingungen – von der Verbreitung der Lesefähigkeit bis zum Zugang zu Lesestoffen – machten Lektüre überhaupt erst möglich? Welche Bedeutung wurde dem Lesen jeweils beigemessen? Und nicht zuletzt wird die Frage nach den Aneignungsprozessen aufgeworfen – wie wurde denn gelesen? Die hier versammelten Aufsätze nähern sich der Buch- und Leser*innengeschichte aus unterschiedlichen Perspektiven und regen zu weiteren Forschungen an.
INHALT
Maurizio Piseri: Scuola e alfabetismo nella Bassa Valle d’Aosta tra Sette e Ottocento
Daniel Syrovy: Literatur und Zensur in den italienischsprachigen Gebieten der Habsburgermonarchie im 18. und 19. Jahrhundert
Liliana De Venuto: Libri, biblioteche e lettori lungo la Valle dell’Adige nel Settecento
Michael Span: „Samentlich verhandene Piecher“. Inventare aus dem Landgericht St. Michaelsburg als Quellen zur Erforschung des Buchbesitzes in Tirol 1750–1800
Peter Andorfer: Die „Weltbeschreibung des Leonhard Millinger“ als Quelle für bäuerliches Leseverhalten
Forum
Andrea Sarri: Il vescovo di Trento Celestino Endrici, il „(neo)paganesimo“ e il nazismo. Osservazioni in merito a un libro recente
Rezensionen/Recensioni
Christof Aichner, Die Universität Innsbruck in der Ära der Thun-Hohenstein’schen Reformen 1848–1860. Aufbruch in eine neue Zeit (Jan Surman)
Margret Friedrich/Dirk Rupnow (Hg.), Geschichte der Universität Innsbruck 1669–2019, Bd. 1: Phasen der Universitätsgeschichte, Teilbd. 2: Die Universität im 20. Jahrhundert (Martin Göllnitz)
Fabian Frommelt/Florian Hitz/Michael Kasper/Christof Thöny (Hg.), Das Jahr ohne Sommer. Die Hungerkrise 1816/17 im mittleren Alpenraum (Christian Pfister)
Anna Grillini, La guerra in testa. Esperienze e traumi di civili, profughi e soldati nel manicomio di Pergine Valsugana (1909–1924) (Marco Romano)
Alessandra Spada, Conquistare le madri. Il ruolo delle donne nella politica educativa e assistenziale in Alto Adige durante il fascismo (Quinto Antonelli)
Michael Wedekind, Die Besetzung der Vergangenheit. Archäologie, Frühgeschichte und NS-Herrschaftslegitimation im Alpen-Adria-Raum (1939–1945) (Marianne Pollak)
Philipp Rohrbach/Florian Schwanninger (Hg.), Beyond Hartheim. Täterinnen und Täter im Kontext von ‚Aktion T4‘ und ‚Aktion Reinhard‘ (Stefan Lechner)
Günther Pallaver/Elisabeth Alber/Alice Engl (Hg.), Politika 20. Südtiroler Jahrbuch für Politik/Annuario di politica dell’Alto Adige/Anuar de politica dl Südtirol (Giorgio Mezzalira)