Form und Konsequenzen nationalsozialistischer Kulturpolitik in Tirol und Vorarlberg
Mit diesem Buch liegt die erste umfassende Studie zur nationalsozialistischen Kulturpolitik in Tirol und Vorarlberg vor. Untersucht werden die zentralen Institutionen und Akteure in Reich und Region – von der Reichskulturkammer über die Gauleitung bis hinab zu den Funktionären in den Kreisen – und die zahlreichen heimischen „Kulturschaffenden“, die sich eifrig für das System engagierten. Das besondere Augenmerk gilt „Volkskultur“, Brauchtum und Schützenwesen. Deutlich wird, wie Kunst und Kultur zur Mobilisierung und Überzeugung der Massen genutzt wurden und dass einzelne kulturpolitische Initiativen des Regimes bis in die Gegenwart weiterwirken.
„Aber wie hat die Kulturpolitik im Reichsgau Tirol und Vorarlberg, der von April 1939 bis Mai 1945 bestand, im Detail funktioniert? Wer hat was bestimmt und wer hat wo davon profitiert? Solche Fragen zu beantworten hat sich der aus Lustenau stammende Historiker Nikolaus Hagen in seiner Dissertation vorgenommen, die er Ende 2017 an der Universität Innsbruck einreichte und die im Frühjahr als Buch erschienen ist. Es ist – mit fast 600 Seiten – ein dickes Buch geworden, das sei vorausgeschickt, und es ist eines, das wissenschaftlich seriös, aber eben auch sehr detailreich den Machtverhältnissen und Einflusssphären zwischen Berlin, Wien und Innsbruck nachspürt und dabei auch aufdeckt, wie viel heiße Luft in den Jahren der NS-Herrschaft produziert, aber längst nicht immer als solche erkannt wurde.“ (Markus Barnay, Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft)
„Nikolaus Hagen hat eine erste umfassende Studie zur nationalsozialistischen Kulturpolitik in Tirol und Vorarlberg vorgelegt. Detailreich arbeitet er deren Spezifika heraus und zeigt, wie insbesondere Brauchtum und Schützenwesen für die Mobilisierung der Bevölkerung instrumentalisiert wurden.“ (Helga Embacher, Tiroler Heimat)