Berührende Zeugnisse des Widerstands gegen den nationalsozialistischen Terror
Der „Anschluss“ in Tirol und seine Auswirkungen
In den Monaten, Wochen, Tagen und letzten Stunden vor ihrem Tod durchlebten die von der nationalsozialistischen Justiz und von Militärgerichten Verurteilten unterschiedliche Phasen: Sie schwankten zwischen Hoffnung und Verzweiflung, klammerten sich an jede Möglichkeit, das Schlimmste doch noch abwenden zu können, bis sie sich in das Unvermeidliche fügten und ihrem Sterben Sinn abrangen. Sie waren Menschen aus allen sozialen Schichten: Arbeiterinnen und Akademiker, Atheisten, Geistliche und fromme Katholikinnen, Anhänger der Habsburgermonarchie und überzeugte Linke. Einige von ihnen gehörten dem organisierten Widerstand an, die meisten hatten sich einfach geweigert, Anstand, Mitgefühl und Menschenwürde preiszugeben.
Die Hoffnung, auf eine bessere Zukunft bleibt aufrecht
In Erwartung ihrer Hinrichtung schrieben sie geheime Abschiedsbriefe, Tagebuchnotizen und Gedichte. Diese Zeugnisse des Widerstandes gegen den nationalsozialistischen Terror von Tiroler Frauen und Männern liegen nun erstmals vor. Aus den Briefen der zum Tod Verurteilten sprechen Zweifel und Schuldgefühle gegenüber ihren Nächsten, nie aber Hass oder der Wunsch nach Rache. Am Ende eint alle der Glaube an ein Fortleben in einer besseren Zukunft und die Hoffnung, dass ihr Opfertod nicht sinnlos sein möge.
.Aufarbeitung der Geschichte
Gisela Hormayr hat diese Briefe und Notizen inhaftierter und zum Tode verurteilter Tiroler Widerstandskämpfer in der vorliegenden Publikation zusammengefasst und liefert damit ein trauriges Zeugnis dieses grausamen Kapitels der Geschichte Tirols. Dieser Band trägt wesentlich zur Aufarbeitung der Geschichte Tirols im Nationalsozialismus bei.
Leseprobe:
http://www.erinnern.at/bundeslaender/tirol/unterrichtsmaterial/gisela-hormayr-201ewenn-ich-wenigstens-von-euch-abschied-nehmen-koennte201c-letzte-briefe-und-aufzeichnungen-von-tiroler-ns-opfern-aus-der-haft