Wissenschaftliche Beiträge zur Rolle eines wichtigen Protagonisten der österreichischen Literaturgeschichte der Nachkriegszeit
Es besteht die einhellige Meinung, dass man in Sachen Literatur in Österreich an Hans Weigel (1908–1991) in den Jahrzehnten nach dem Krieg nicht vorbeikam. Weigel wird auch heute noch in erster Linie als Literaturmanager, als „Förderer“ junger Schriftsteller und Schriftstellerinnen wahrgenommen, seine Herausgabe der Anthologien „Stimmen der Gegenwart“ (1951–1956) fehlt in keiner Literaturgeschichte.
Dieser Band geht dem Wirken und Werk Hans Weigels erstmals auf einer breiten wissenschaftlichen Basis nach, bis dato führte er ein Dasein als Gottseibeiuns der Bachmann-Forschung. Die Beiträge zeigen zum einen die vielseitigen künstlerischen und journalistischen Tätigkeiten Weigels, vom Kabarettisten über den Kritiker und Romancier bis zum Literaturmanager, sie beschäftigen sich darüber hinaus mit Weigel als Zeitzeugen, als Symptom, als wichtigen Mitgestalter der Diskurse des Kalten Krieges, als Intervenierenden und Prozessierenden. Zum anderen bieten sie mit dem Fokus auf die Nachkriegszeit ein Porträt einer noch wenig beleuchteten Epoche der österreichischen Literaturgeschichte.
Mit Beiträgen von Stefan Maurer, Joseph McVeigh, Doris Neumann-Rieser, Barbara Nowotny, Heide Pils, Evelyne Polt-Heinzl, Peter Roessler, Wolfgang Straub, Daniela Strigl