Kritische Beiträge zur österreichischen Geschichte im 20. Jahrhundert eröffnen neue Perspektiven des herrschenden Geschichtsbildes.
Der Sammelband „Geschichtsschreibung als herrschaftskritische Aufgabe“ ist Universitätsprofessor Hans Hautmann anlässlich seines 70. Geburtstages gewidmet. Die Festschrift vereint Beiträge von 20 FachkollegInnen und MitarbeiterInnen des Jubilars zu den Themen ArbeiterInnenbewegung, Justizgeschichte und österreichische Geschichte im 20. Jahrhundert. Der Kreis der AutorInnen widerspiegelt sowohl die inhaltlichen Forschungsschwerpunkte als auch die wissenschaftlichen und persönlichen Kontakte Hautmanns. So fungierte er nicht nur mehrere Jahre als Vorstand des Linzer Universitätsinstituts für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte, sondern von 1993 bis 2005 auch als Präsident der Alfred Klahr Gesellschaft.
Hautmanns wissenschaftliche Studien standen stets in engem Konnex zur politischen und sozialen Geschichte der ArbeiterInnenbewegung und ihrer Institutionen. Er analysierte aber stets auch den Klassenkampf „von oben“ und die Herrschaftsmethoden der an der Macht Befindlichen in ihren äußeren Erscheinungen wie tieferen Hintergründen. Der gemeinsame Nenner aller Beiträge der Publikation besteht darin, dass Geschichtsschreibung keine abgehobenen Selbstzwecke zu verfolgen hat, sondern ihr wissenschaftlicher Anspruch mit gesellschaftspolitischem Engagement an der Seite der sozialen Bewegungen verbunden sein muss.