Aufarbeitung eines wichtigen Kapitels der Tiroler Zeitgeschichte während der NS-Zeit: die Geschichte des Widerstandes aus den Reihen der Arbeiterbewegung.
„Ich sterbe stolz und aufrecht“ schrieb der Kufsteiner Eisenbahner Georg Gruber in seinem Abschiedsbrief an die Eltern am Tag seiner Hinrichtung. So wie er starben zahlreiche TirolerInnen in dem Bewusst sein, dass ihr Kampf gegen den NS-Staat am Ende nicht umsonst sein würde. Die Zentren der sozialistischen und kommunistischen Widerstandstätigkeit in Tirol lagen zwischen Innsbruck, Schwaz, Wörgl, Kufstein und Kitzbühel. Im Kontakt mit dem deutschen Widerstand bereitete sich die linke Opposition auf die Zeit nach der Niederlage Hitlers vor, voll Vertrauen auf den Aufbau eines sozialistischen Europa, an dem sie mitwirken wollten.
Es dauerte nicht lange, bis die Gestapo einschritt, gut informiert durch DenunziantInnen und Spitzel: In einer großangelegten Verhaftungswelle wurde der linke Widerstand in Tirol im Laufe der Jahre 1942 und 1943 zerschlagen und seine führenden Köpfe als Verräter an der „Volksgemeinschaft“ zum Tod verurteilt.
Für die Überlebenden und Angehörigen der Opfer begann nach 1945 ein mühseliger Kampf um Entschädigungen und Rentenansprüche. Auf eine offizielle Würdigung ihres Widerstandes warteten sie vergebens.