Basierend auf bisher nicht ausgewertetem Quellenmaterial wird die Geschichte der preußischen Freimaurerei in Berlin zwischen 1738 und 1805 präsentiert.
Gleichheit, Brüderlichkeit, religiöse Toleranz und Treue zum König lauteten die Leitlinien der preußischen Freimaurer. Die legalen Logen organisierten in wachsender Zahl die adligen und bürgerlichen Angehörigen jener sozialen Schichten und Gruppen, die den Aufstieg Preußens trugen. Berlin war eine Hochburg der Freimaurerei und ihr Zentrum. Der Berlin-Band leitet die dreiteilige Real-, Sozial- und Mentalgeschichte „Die Freimaurer im Alten Preußen. 1738–1806″ ein. Die Bände „Die Logen zwischen mittlerer Oder und Niederrhein“ und „Die Logen in Pommern, Preußen und Schlesien“ erschienen bereits 2007 und 2009 im Studienverlag. Damit liegt die erste Geschichte der Freimaurerlogen Brandenburg-Preußens vor. Die Untersuchung beruht auf bislang unbekannten Logenarchivalien, die nach ihrer Erschließung im Zentralen Staatsarchiv der DDR, Abt. Merseburg, nun mit Zustimmung der Berliner Logen im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin-Dahlem, aufbewahrt werden und der allgemeinen Forschung zur Verfügung stehen. Dargestellt sind die 27 Berliner Logen (von insgesamt 130 preußischen Logen), davon viele erstmals, ihre Geschichte, ihre Arbeiten, ihr starkes soziales und kulturelles Engagement und ihre Wirkung auf die bürgerliche Gesellschaft. Die Mitgliederlisten verzeichnen die 3.880 Berliner Freimaurer einschließlich der Dienenden Brüder (der insgesamt 13.180 preußischen Freimaurer) mit ihren maurerischen, konfessionellen, beruflichen und familiären Daten. Der Band bietet einen einzigartigen Blick in die Geschichte und soziale Struktur dieser Sozietät und darüber hinaus in die Kulturgeschichte Berlins.