Wie wird Geschichte vermarktet, wo die Vergangenheit zur Steigerung des wirtschaftlichen Erfolgs verwendet? Dieser Band fokussiert erstmals auf die moralisch-ethische Dimension zwischen den Ansprüchen der Wissenschaft und jenen des Marketings.
Geschichte wird als Wirtschaftsfaktor genützt, Vergangenheit daher auch gezielt „bewirtschaftet“. Die nötigen Voraussetzungen einer so ausgerichteten Geschichtskultur orientieren sich einerseits an der Geschichtswissenschaft, andererseits auch an den Gesetzen des unternehmerischen Denkens. Der Sammelband positioniert erstmals explizit die moralisch-ethische Dimension im deutschsprachigen Diskurs der Public History und geht der Frage nach, ob die produzierten Manifestationen ohne die Regeln der Wissenschaft auskommen (z. B. Marketing-Gags, pure Unterhaltung/Kommerz) oder gerade im umgekehrten Sinn die damit intendierten Marketing-und Verkaufsstrategien nur dann Erfolg zeigen, wenn bestimmte authentisch bis realistisch wirkende oder vielleicht sogar der Wahrheitsfindung verpflichtete Zugänge berücksichtigt werden. Auf diese Weise soll deutlich gemacht werden, dass sich wirtschaftliches Denken und geschichtswissenschaftliche Aufarbeitung bzw. geschichtliche Darstellung in Public-History-Projekten gegenseitig beeinflussen, ergänzen, aber auch schädigen können.
Mit Beiträgen von Felix Ackermann, Jürgen Bauer, Andrea Brait, Sybille Frank, Manfred Grieger, Hanno Hochmuth, Christoph Kühberger, Konrad J. Kuhn, Jörn Lindner, Andreas Pudlat, Stefanie Samida, Claudia Schütze, Elfriede Windischbauer und Béatrice Ziegler.