Thomas König beleuchtet ein wichtiges Kapitel amerikanischer Kulturdiplomatie im Kalten Krieg und beschreibt Wirkung und Einfluss des Austauschprogramms auf den österreichischen Wissenschaftsbetrieb.
Das Fulbright Program wurde 1946 eingerichtet und war dem Austausch von WissenschaftlerInnen und Studierenden zwischen den Vereinigten Staaten und verschiedenen anderen Ländern gewidmet. Im Oktober 1950 trat eine Fulbright Commission erstmals in Wien zusammen, um die Planung für den Austausch von jährlich rund 100 Personen zwischen Österreich und den USA aufzunehmen. Der vorliegende Band untersucht die Wirkung des Programms in Österreich in seiner Anfangsphase (bis ca. 1964). Woraus finanzierte sich ein wissenschaftliches Austauschprogramm in der frühen Zweiten Republik? Welche Rolle spielten Sozialwissenschaften und Amerikanistik in den Plänen der amerikanischen Kulturdiplomatie? Und wer waren die amerikanischen Professoren, die seit 1950 an österreichische Hochschulen geholt wurden? Sowohl institutionell und verfahrenstechnisch als auch wissenschaftlich lancierte das Fulbright Program wesentliche Innovationen im österreichischen Wissenschaftsbetrieb, doch nicht immer war das Programm wohlgelitten. Thomas König schildert die transatlantische „Fühlungnahme auf dem Gebiete der Erziehung“ als eine konfliktreiche Erfolgsgeschichte.