Eine Synthese aus dem hohen Reflexionsstand der Integrationstheorie und den Erkenntnissen der jüngeren Geschichtstheorie mit einem konkreten Ziel: die Innovation der Integrationsgeschichtsschreibung
Die Geschichte der europäischen Integration stellt eines der zentralen Forschungsthemen der jüngsten zeithistorischen Diskursentwicklung dar. Dennoch sind – dieser Konjunktur zum Trotz – viele Fragen unbeantwortet geblieben. Die Geschichtsschreibung zum Prozess des „europäischen Projektes“ ist durch ein regelrechtes „Theoriedefizit“ gekennzeichnet. Der vorliegende Band nimmt diesen Befund auf und arbeitet dem entgegen: Erstmals für die jüngere Forschung wird ein theoretischer Ansatz zur Historiographie der europäischen Integration vorgelegt, der in sich die jüngsten Erkenntnisse aus Integrations- und Geschichtstheorie vereint. Dieser neue Ansatz basiert auf einem episodischen historiographischen Erzählen – die Geschichte des europäischen Zusammenwachsens wird nicht mehr als lineare Geschichte, sondern als Netzwerk und Geflecht episodischer Erzählstränge betrachtet und konzipiert. Dies erlaubt einen neuen, spannenden Blick auf die Geschichte eines sich vereinigenden Kontinents.