Der Druck auf die Bildungspolitik, wirksame Schulreformen durchzuführen, hat in allen Ländern deutlich zugenommen. Die Aufmerksamkeitsrichtung ist eindeutig: Radikaler als bisher werden das Lernen der SchülerInnen und die Optimierung von Lernchancen unter die Lupe genommen. Damit ändert sich auch der Fokus von Schulentwicklung.
Wer die Schulentwicklung der letzten Jahre einer „Re-Vision“ (im Sinne einer neuen Betrachtungsweise) unterzieht, bemerkt folglich zwei gegenläufige Trends:
– Hinwendung zu einem Lernverständnis, das den Subjektstandpunkt ernst nimmt
– Verstärkung zentraler Ziel- und Ergebnisvorgaben im Handlungsmodell „Educational Governance“
Die Beiträge dieses Bandes greifen die beschriebenen Trends im Sinne der Eröffnung einer Diskussion auf. Das „journal für schulentwicklung“ wird sich diesen Themen in den nächsten Jahren in jeweils eigenen Heften widmen.
Inhaltsverzeichnis:
Thema
Krainz-Dürr & Gather Thurler: Re-Vision Schulentwicklung – Lernen im Fokus
Rolff: Vom Lehren zum Lernen – Von der Notwendigkeit einer pädagogischen Theorie des Lernens
Schratz & Westf all-Greiter: Das Dilemma der Individualisierungsdidaktik. Plädoyer für personalisiertes Lernen in der Schule
Balke & Daschner: Wie LehrerInnen lernen. Aktuelle Herausforderungen in der LehrerInnenbildung
Krainz-Dürr & Khan-Svik: Wie Schulen lernen – zur Balance von innerer und äußerer Schulreform am Beispiel des Schulversuchsmodells „Neue Mittelschule“
Gather Thurler & Herzog : Warum widersteht Schulform so hartnäckig allen Entwicklungsabsichten?
Literatur-Review
Agenda