22 Autoren analysieren die Beziehungen zwischen Österreich und Deutschland vom Wiener Kongress bis in die 1950er Jahre. Mit Blick auf die jeweiligen Einschätzungen der Diplomatie, Staatskanzleien, Regierungschefs, Militärs, Wirtschaftseliten und Politiker werden aus österreichischer und aus deutscher Perspektive Gemeinsamkeiten, Differenzen, Kontinuitäten und Brüche in den bilateralen Beziehungen untersucht.
Der Bogen reicht dabei von den gegenseitigen Wahrnehmungen in der Historiographie, von Österreich und Preußen im Vormärz (1815–1848) und im Dualismus (Revolution 1848/49, Krimkrieg und italienischer Krieg 1853–1859, Ausgleich und Reichsgründung 1867–1871), dem Zweibund als Ausdruck der Partnerschaft zwischen Deutschem Reich und Doppelmonarchie im Zeichen von „Mitteleuropa“ und Erstem Weltkrieg (1879–1918), der Anschlussideologie im Kontext von Politik und Wirtschaft (1918–1931), dem Ständestaat, Nationalsozialismus und Zweiten Weltkrieg (1933/34–1945) bis hin zur Normalisierung der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Österreich auch mit Blick auf die Anfänge der Europäischen Integration (1945/49–1960).
Das Ergebnis: Trotz gleicher Sprache und „besonderer Beziehung“ war das bilaterale Verhältnis keinesfalls immer einfach. Es gab verschiedene Optionen, die wahrgenommen wurden, mitunter aber auch konträre Meinungen und Lösungen.
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