Unsere modernen Gesellschaften haben ein gespaltenes Verhältnis zur Wahrheit. Einerseits ist Wahrheit als traditioneller Wert anerkannt, ihre prinzipielle Bedeutung unumstritten. Andererseits sind wir in vielen praktischen Dingen überzeugt davon, dass ohne Schwindeleien und Täuschungen nichts geht.
Aber auch dann, wenn wir bei der Wahrheit bleiben wollen, tun sich neue Probleme auf. Es ist oft nicht einfach zu wissen, was wahr ist. Bürgt Wissenschaftlichkeit für Wahrheit? Oder sollen wir lieber unserer Erfahrung vertrauen, die oftmals ganz andere Wahrheiten bereit hält? Schließlich leben wir mit einer Flut von Informationen, von denen wir nicht nur nicht wissen, ob sie wahr sind, sondern sogar wissen, dass sie nicht wahr sind, aber dennoch maßgeblich, für uns oder für Andere.
Sich mit Wahrheit zu beschäftigen, ist grundsätzlich und alltäglich, wissenschaftlich und gesellschaftspolitisch von brennendem Interesse. Die in diesem Buch versammelten Beiträge setzen sich kritisch mit diesem spannenden Thema auseinander.
Die HerausgeberInnen:
Brigitte Aulenbacher, Univ.-Prof.in Dr.in, Institut für Soziologie, Abteilung für theoretische Soziologie und Sozialanalysen (unter besonderer Berücksichtigung der Gender Dimension) an der Universität Linz.
Meinrad Ziegler, ao. Univ.-Prof. Dr., Institut für Soziologie, Abteilung für theoretische Soziologie und Sozialanalysen an der Universität Linz.