Noch nie war die europäische Gesellschaft so alt wie im beginnenden 21. Jahrhundert, Tendenz steigend. Die westlichen Industriestaaten sind angesichts der zunehmenden Überalterung der Gesellschaft einerseits mit Schwierigkeiten konfrontiert – etwa mangelnde wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit, wachsende Probleme bei der Altersversorgung und bei der Finanzierung des Gesundheitssystems. Auf der anderen Seite lebten noch nie so viele rüstige, aktive und erfolgreiche SeniorInnen, die wichtige soziale Leistungen erbringen. Kurzum, das Thema Alter hat Konjunktur und beschäftigt nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch die Wissenschaft.
Die Beiträge dieses Bandes stammen aus völlig unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen und eröffnen in ihrer Summe einen umfassenden und ganzheitlichen Blick auf die Thematik. Neben der Philosophie, die verschiedene Altersvorstellungen auslotet, kommen ebenso Medizin, soziologische Altersforschung, Ethnologie, Kunstgeschichte, Literaturwissenschaften sowie Geschichte und Werbebranche zu Wort. Die AutorInnen widmen ihre vielschichtige Auseinandersetzung dem Ziel, ein Bewusstsein für die Basiskategorie „Alter“ zu schaffen und in weiterer Folge zu schärfen.