Hanna Dauberger und Minni Schwarz schufen 1946/47 mit der Veröffentlichung ihrer Sammlungen die wichtigste Quelle zum Flüsterwitz in Österreich während des Dritten Reiches. Manche dieser Witze haben ihre Flüsterer unter dem NS-Regime das Leben gekostet. Sie als Instrumente des aktiven Widerstands gegen den Faschismus zu interpretieren, wäre allerdings überzogen.
Vielmehr handelt es sich um Dokumente der Ablehnung, Verbalisierung persönlicher Befindlichkeiten und nicht zuletzt Ausdruck gesellschaftlicher Zustände.
Mit diesem Buch macht der Soziologe Reinhard Müller die 552 Witze erstmals wieder zugänglich. Versehen mit wichtigen Hinweisen zu Hintergründen und Mehrdeutigkeiten und ergänzt um über 100 Witze aus Deutschland, stellt er das typisch Österreichische heraus und ermöglicht so die Rekonstruktion eines Stücks heimischer Geschichte und Kultur.
Der Herausgeber:
Reinhard Müller wurde 1954 im oststeirischen Burgau geboren. Er studierte Soziologie und Philosophie und arbeitet seit 1987 im „Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich“ an der Universität Graz. Im Studienverlag erschien 2008 sein Buch „Marienthal. Das Dorf – Die Arbeitslosen – Die Studie“.