Der Absamer Jakob Stainer (ca. 1617 – 1683) galt als einer der größten Geigenbauer seiner Zeit. Doch während Stainers Instrumente durch die Jahrhunderte immer berühmter wurden, lag das Leben Stainers selbst im Dunkeln. Triviale romantische Erzählungen von Stainer als einen grobschlächtigen, cholerischen Mann, der im Zwiespalt mit der Kirche lebte und schließlich dem Wahnsinn verfiel, bestimmten das überlieferte Bild von Jakob Stainer, das nur von den Forschungsarbeiten Sebastian Rufs Ende des 19. Jahrhunderts vorsichtig korrigiert wurde.
Werner Zimmermann nähert sich der Biographie Stainers im Kontext der Politik, Kultur und Kunst im Tirol des 17. Jahrhunderts an. Auf der Grundlage fundierter Recherchen widerlegt er das gängige Bild von Jakob Stainer und zeigt den berühmten Geigenbauer als feinsinnigen, intelligenten, auch geschäftstüchtigen Mann und als wertvollen Kulturträger, der über die Landesgrenzen hinaus international gewirkt hat.