Die Tiroler Landesmuseen, also die Sammlungen des Landesmuseums Ferdinandeum, des Volkskunstmuseums, des Kaiserschützenmuseums und des Volksliedarchivs, bilden das kulturelle Gedächtnis Tirols. Doch die Funktion dieser Sammlungen geht weit darüber hinaus, Erinnerungen zu bewahren – zugleich leisten die MitarbeiterInnen der Museen wesentliche Beiträge zur Erforschung und Dokumentation des Landes, die u.a. in Ausstellungen und Konzerten der Öffentlichkeit präsentiert werden. Mit diesem ersten Wissenschaftlichen Jahrbuch der Tiroler Landesmuseen wird nun ein neues Fenster geöffnet, das Einblick in die vielfältigen Tätigkeiten der Tiroler Landesmuseen gibt.
Das Wissenschaftliche Jahrbuch 2008 legt ein beredtes Zeugnis ab von der intensiven Forschungsarbeit, die in den vergangenen Monaten in Tirol geleistet wurde – in- und außerhalb der Landesmuseen.
Die Beiträge:
– das Liedschaffen des in Zams geborenen Komponisten Joseph Netzer (1808-1864), dessen Teilnachlass in der Musiksammlung des Ferdinandeums liegt (Michael Aschauer)
– Bemerkungen zur Geschichte der 1848 gegründeten und 1852 eingestellten liberalen „Innsbrucker Zeitung“, deren Redaktionsanschrift immerhin bis 1850 „Ferdinandeum, Innsbruck“ lautete und in der u.a. Jakob Philipp Fallmerayer (1790–1861) publizierte (Ellen Hastaba)
– die Interpretation von im Zuge einer vom Ferdinandeum durchgeführten Rettungsgrabung im Bereich der römerzeitlichen „villa rustica“ bei Wörgl getätigten Funden, die zugleich neue Fragen in Bezug auf die Römerzeit im Gesamttiroler Raum aufwerfen (Anton Höck)
– die schmetterlingskundliche Miszelle über die Identität von Scrobipalpa feralella und Scrobipalpa rebeliella (Peter Huemer gemeinsam mit Ole Karsholt)
– die Edition der privaten Notizen des Appellationsrates Alois di Pauli (1761–1839) zu den Ereignissen des Jahres 1809 (Wolfgang Meighörner)
– ein Bericht über Fossilien aus den Kössener Schichten am Weißloferbach (Werner Resch gemeinsam mit Martin Strasser)
– Notizen zur Flora von Osttirol (Oliver Stöhr)