Wie in einem Brennglas findet sich in der Geschichte Südtirols die Geschichte des 20. Jahrhunderts wieder: Vergewaltigung einer Minderheit durch die Faschisten, das Zusammenspiel der Diktatoren Hitler und Mussolini, das 1939 mit der »Option« zur »ethnischen Flurbereinigung« führen sollte. Nach 1945 in den Mühlen des Kalten Krieges, keine Rückkehr nach Österreich, dafür eine Autonomie, die sich als Scheinautonomie erwies und gegen die die Südtiroler 1957 in einer Großdemonstration in Sigmundskron protestierten. Dann Bomben, Tote, Terror und mit dem »Paket« 1969 der zweite Versuch einer Autonomie, der heute von vielen Modellcharakter zugesprochen wird. In einem einleitenden Essay erläutert der Autor diese Problematik, die sodann mit faszinierenden Bildern, z. T. in Farbe, eindrucksvoll illustriert wird – ergänzt durch Plakate, die 60 Jahre Wahlen in Südtirol widerspiegeln.