Die Beiträge von 15 WissenschafterInnen aus zahlreichen Ländern füllen eine Forschungslücke zum Thema „Kosaken“.
Die Kosaken-Einheiten spielten im Ersten und Zweiten Weltkrieg eine wichtige und tragische Rolle, die in der Kosakentragödie des Jahres 1945 in Lienz – die fatale Auslieferung durch die Briten an die Sowjets – gipfelte. Die Beiträge dieses Bandes geben erstmals einen umfassenden Überblick über die Kosaken in beiden Weltkriegen aus historischer, ethnologischer und archäologischer Sicht. Die Bandbreite reicht dabei von der Verbringung russischer Kriegsgefangener (darunter Kosaken) nach Österreich-Ungarn oder dem Kontakt von Tiroler Soldaten mit Kosaken an der russischen Front im Ersten Weltkrieg bis hin zu den Ereignissen während des Zweiten Weltkriegs, als sich die Kosaken von Don, Kuban und Terek der zurückweichenden Deutschen Wehrmacht anschlossen, und dem tragischen Ende im Lienzer Talboden. Die Reaktion der lokalen Bevölkerung und die spezifische Tradition des Gedenkens stehen im Mittelpunkt der ethnologischen Beiträge, die archäologische Dokumentation spannt sodann den Bogen von den Kriegsschauplätzen des Ersten Weltkriegs über die unmittelbare Nachkriegszeit 1945 bis in die Gegenwart.
Mit Beiträgen von: Karl C. Berger, Isabelle Brandauer, Frank Grelka, Stefan Karner, Petr N. Krikunov, Klara Löffler, Klaus Roth, Nicholas J. Saunders, Harald Stadler, Rolf Steininger, Friedrich Stepanek, Karl Stocker, Nikolai Tolstoy, Matthias Uhl, Alexander Vatlin.
Die Herausgeber:
Harald Stadler, Ao. Univ.-Prof. Dr., seit 1992 Assistent am Institut für Ur- und Frühgeschichte; im Jahr 2000 wurde er mit der venia legendi „Ur- und Frühgeschichte sowie Mittelalter- und Neuzeitarchäologie“ habilitiert. Seit 2000 Mit- und ab 2005 Alleinherausgeber der institutseigenen Reihen „Nearchos“ und „Prearchos“.
Rolf Steininger, Dr., Ordentlicher Universitätsprofessor, Leiter des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck: weitere Informationen unter www.rolfsteininger.at
Karl C. Berger, Dr., 2001–2008 Vertragsassistent am Institut für Europäische Ethnologie/Volkskunde bzw. Geschichte und Ethnologie der Universität Innsbruck; seit 2008 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Tiroler Volkskunstmuseum der Tiroler Landesmuseen; Vorstandsmitglied des Österreichischen Fachverbands für Volkskunde.