Soll, kann, darf Sozialarbeit eine Art Feuerwehr sein, die immer dann gerufen wird und überall dort eingreift, wo Individuen abweichend, unangepasst reagieren, wenn sie Sand im Getriebe von Institutionen sind oder gar der Gesellschaft andere Werte vorleben? Die Arbeit an sozialen Brennpunkten legt nahe, dass das reibungslose Funktionieren der Gesellschaft nach so einer Feuerwehr verlangt.
Ist demgegenüber die soziale Arbeit mit alten Menschen oder in Schulklassen ein entbehrlicher Luxus, der diversen Einsparungsmaßnahmen geopfert werden kann? Ist Sozialarbeit ein Brotkrümel, das wohl oder übel vom Tisch der Reichen abfällt, ein Almosen einer Gesellschaft, die im Grunde keinen Wert auf die Rehabilitation der Ausgesonderten, Entrechteten und „armen Schlucker“ legt, wenn ihnen einmal die Würde und das Recht, in der Mitte der Gesellschaft zu leben, genommen wurden?
Was bringt die Professionalisierungsdebatte? Gibt es überhaupt ein spezifisches Klientel der Sozialarbeit und gibt es beschreibbare Qualifikationen für die Aufgabe, an der Humanisierung der Gesellschaft zu arbeiten?
In diesem schulheft findet der Leser, die LeserIn einige Antworten – und weitere Fragen.