Der Zusammenhang von ökonomischen bzw. politischen Entwicklungen und Geschlechterarrangements bildet das zentrale Thema der Beiträge dieses Bandes. In den Mittelpunkt rücken die Autorinnen dabei insbesondere die Wahrnehmung von Freiheit und Unfreiheit unter den Bedingungen neoliberaler Transformationen: Die Ökonomisierung des Sozialen ist ein wesentliches Kennzeichen des Neoliberalismus. Die neoliberale (Welt-)Wirtschaftsordnung bewirkt einen gesellschaftlichen Wandel, der teilweise ein Aufbrechen der Geschlechterhierarchie mit sich bringt, in manchen Fällen aber auch zu einer Revitalisierung herkömmlicher Geschlechterstereotype führt.
Die Autorinnen nähern sich diesem Themenbereich aus vielfältigen Perspektiven an. Konstruktionen historischer (Un-)Freiheit wie die „Coverture“ von Frauen, Entwicklungen im Eherecht und sich verändernde Familien- und Beziehungskonstellationen in einer liberalisierten Welt kommen dabei ebenso in den Blick wie aktuelle globalisierte Phänomene: Sexarbeit durch Migrantinnen, prekäre Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse in westlichen Industrienationen sowie Landrechte und Ressourcenverteilung in Ländern des Südens.
Mit Beiträgen von Eva Blimlinger, Birgit Englert, Irene Faber, Astrid M. Fellner, Cordula Höbart/Johanna Reithner, Susanne Hochreiter, Margareta Kreimer, Gundula Ludwig, Gabriele Michalitsch, Katharina Miko, Birgit Sauer, Alexandra Weiss und Patricia Zuckerhut.
Die Herausgeberinnen:
Marlen Bidwell-Steiner, Dr., ist Leiterin des Referats Genderforschung der Universität Wien.
Ursula Wagner, Mag., MA, ist Mitarbeiterin am Referat Genderforschung der Universität Wien und Lehrbeauftragte an der Universität Wien.