Angelika Paseka untersucht die Umsetzung von Gender Mainstreaming in der Lehrer/innenbildung. Der Zugang erfolgt aus drei Richtungen: aus dem geschlechtertheoretischen Diskurs, aus einem organisationstheoretischen Blick auf die Einrichtungen der Lehrer/innenbildung sowie aus der allgemeinen Organisationsentwicklung.
Aus einer geschlechtertheoretischen Perspektive wird geklärt, auf welchen Konzepten und Vorannahmen Gender Mainstreaming beruht und wie sich unter diesem Blickwinkel bisherige und aktuelle bildungspolitische Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen und Männern, Mädchen und Buben speziell im Bildungssystem einordnen lassen. Im Hinblick auf die Lehrer/innenbildung wird analysiert, was Gender Mainstreaming für diese Bildungseinrichtungen bedeuten könnte, welches innovative Potential darin enthalten wäre und welche Ansprüche tatsächlich bisher umgesetzt werden konnten.
Bezüglich des evaluierten Pilotprojekts stehen die strukturellen und personellen Voraussetzungen an den Akademien der Lehrer/innenbildung im Mittelpunkt der Untersuchung. Aus der Perspektive der Organisations- und Schulentwicklungsforschung wird der Projektverlauf in den Blick genommen und mit anderen Projekten aus dem Bereich der Schulentwicklung verglichen. Ist Gender Mainstreaming nun ein Widerspruch zu den existierenden Rahmenbedingungen? Oder bedeutet dieses Konzept eine Irritation, vielleicht sogar eine kreative? Oder könnten sich daraus Lernchancen ergeben, die zu Veränderungen der Organisation als auch des Professionalitätsverständnisses von Lehrer/inne/n führen?
Die Autorin:
Angelika Paseka, Doz.in, Mag.a, Dr.in, Hauptschullehrerin, Studium der Soziologie und Pädagogik, Habilitation im Fach Erziehungswissenschaft, lehrt an der Johannes Kepler Universität Linz, an der Universität Wien und an der Pädagogischen Hochschule Wien. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Gender Mainstreaming, geschlechtergerechte Pädagogik, Professionalisierungsforschung.