In diesem Band wird Ingeborg Bachmann tatsächlich als „Figur“ sichtbar, sowohl in ihren persönlichen wie in ihren literarischen Bedeutungen: die Auffassungen ihrer Künstler-KollegInnen stellen die Heroine der neuen weiblichen Dichtungsgeschichte in mehreren, einander überlagernden Konturen in ein Licht, in dem ihre Züge ungewohnt herausgespielt werden. Zum Beispiel in den Film-Konzeptionen, aber auch in Josef Winklers Textcollage „Gänsehaut hinter dem Hochaltar“.
Die essayistischen und wissenschaftlichen Studien sichern den Anschluss an die gewohnte Ikonographie der kosmopolitischen Frau aus Kärnten, die ihre Wurzeln ebenso schmerzten wie das Scheitern eines humanen Zusammenlebens der Geschlechter auch unter dem urbanen Patriarchat. Bachmann beschrieb es als den „Faschismus“ der Gegenwart, der für den „Friedhof der ermordeten Töchter“ verantwortlich sei.
Das Buch ist in der multimedialen Anlage der „Figur“ ergiebig auch über sich selbes hinaus: Die Bachmann-Konzeptionen der drei Malerinnen/Filmerinnen werden in Film(DVD)- bzw. Graphik-Editionen angeboten.
Mit Beiträgen von Friedbert Aspetsberger, Alice Bolterauer, Peter Frigo, Elfriede Gerstl, Angelika Kaufmann, Ina Loitzl, Annegret Pelz, Meina Schellander, Daniela Strigl, Gudrun Tengg und Josef Winkler.