Wem verdanken wir unseren Wohlstand? Unseren Regierungen, uns selbst, der Natur – oder gar etwa dem Zufall? Ist Österreich wohlhabender als viele andere Länder, weil wir vielleicht tüchtiger, fleißiger, gebildeter sind? Oder haben wir ganz einfach nur Glück gehabt?
Solch durchaus provokante Fragen stellt der Innsbrucker Wirtschafts- und Sozialhistoriker in seinem knappen Abriss der österreichischen Wirtschaftsgeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Ihm geht es weniger um eine neuerliche Beschreibung des Entwicklungsprozesses der österreichischen Wirtschaft an sich als vielmehr um eine Analyse der Faktoren, die ihn verursachten und vorantrieben. Wie sehr wurde er von den Menschen bewusst, wie sehr vielleicht nur unbewusst beeinflusst? Wie sehr war ihr Streben nach Überleben und nach einem besseren Leben von Rahmenbedingungen bestimmt, die ohne ihr Zutun zustande gekommen waren? Wie gestaltete sich im einzelnen das Verhältnis zwischen individuellem Bemühen auf der einen und den zufälligen, von der Natur vorgegebenen und von früheren Generationen aus eigenem Interesse geschaffenen Umständen auf der anderen Seite?
Die Antworten sind vielleicht überraschend. Auf jeden Fall werden sie dazu beitragen, unsere eigenen und die Leistungen unserer Vorfahren neu zu überdenken und vielleicht auch zu revidieren. Darüber hinaus ist zu hoffen, dass sie uns andere Menschen und Gesellschaften besser verstehen lassen, die nicht so viel Glück gehabt haben wie wir.