Bilder spielen auf vielen Ebenen des Wissens und der Wissenschaft eine entscheidende und je nach Bezugsfeld unterschiedliche Rolle. Wissenserwerb, Wissensproduktion, Wissensstabilisierung, Wissenslegitimierung, Wissensverteilung und Wissensverbreitung funktionieren neben Texten über Bilder.
Die wissenschaftshistorische Arbeit ist auf der Grundlage eines erweiterten Bildbegriffes unerlässlich. Dieser umfasst gleichermaßen Modelle, Zeichnungen, Graphen, Diagramme, Röntgen- und Computerbilder, Pflanzenbilder, Herbarblätter, Photographien, Kartierungen, Dioramen, Museumsobjekte oder Formeln.
Bilder, Artefakte bzw. specimen stifteten in konstitutiver Weise seit der Renaissance die systematische Erweiterung ihrer eigenen Referenzverhältnisse mit den Akteuren und für die Akteure als Strategien des Belegens und Beglaubigens.
Beiträge
Annelore Rieke-Müller
Bilder der Schöpfung – Repräsentationen der Welt im konfessionellen Kontext der Frühen Neuzeit
Thomas Brandstetter
Herzpumpen. Wasserhebemaschinen um 1700 als Metaphern, Bilder und Strukturmodelle
Wladimir Velminski
mathesis & graphe. Leonhard Eulers Poetologien des Blickes
Kärin Nickelsen
„Abbildungen belehren, entscheiden Zweifel und gewähren Gewissheit“ – Funktionen botanischer Abbildungen im 18. Jahrhundert
Sabine Brauckmann
Die Differenz von Embryoformen und Zellmorphologien: Eine epistemische Betrachtung