Ernst Jandl (1925-2000) war neben Gottfried Benn, Paul Celan, H. C. Artmann und Erich Fried eine der einflussreichsten poetischen Stimmen der Nachkriegszeit. Die Autoren dieser Studie entdecken in Jandls sogenannter „heruntergekommener Sprache“ den archimedischen Punkt, von dem aus sich die Grundzüge seines poetischen Schaffens neu bestimmen lassen. In mehreren Essays zu den zentralen Texten Ernst Jandls zeichnen Michael Hammerschmid und Helmut Neundlinger erstmals das umfassende Porträt eines Werkes, das bislang allenfalls in Teilaspekten untersucht worden ist. Die Beiträge reichen von einer Interpretation der bislang kaum gewürdigten frühen Gedichte der 1950er Jahre bis hin zur Beschäftigung mit Jandls radikaler Alterslyrik und lassen – neben der poetischen Vielfalt – die formalen und inhaltlichen Kontinuitäten seines singulären poetischen Universums sichtbar werden.
Michael Hammerschmid, geb. 1972 in Salzburg, Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft (Wien). Promotion mit „Skeptische Poetik in der Aufklärung. Formen des Widerstreits bei Johann Karl Wezel“. Literarische Publikationen im Bereich Hörspiel, Kurzprosa und Lyrik, literaturwissenschaftliche Veröffentlichungen insbesondere zur Poetik und Literatur des 18. und 20./21. Jahrhunderts. Externer Lehrbeauftragter am Institut für Germanistik an der Universität Wien.
Helmut Neundlinger, geb. 1973, lebt und arbeitet als freier Autor und Journalist in Wien. Im Frühjahr 2009 wird seine Dissertation „Der Bote sucht nach Lebenszeichen. Hermes Phettbergs Tagebuch des inneren Schreckens“ in Buchform erscheinen.