Schulversäumnisse sind kein Phänomen „unserer Zeit“ oder der „heutigen Jugend“. Beharrliche Abwesenheit der Jugendlichen von der Schule zieht in der Regel das Fehlen schulischer Qualifikationen nach sich, wodurch sie in unserer stark wissensorientierten Gesellschaft und den veränderten Bedingungen am Arbeitsmarkt Gefahr laufen, dauerhaft vom Ausbildungs- und Arbeitsmarkt ausgeschlossen zu werden.
Vor diesem Hintergrund und mit dem Ziel, bei Bedarf entsprechende Interventionsschritte einleiten zu können, wurde im Jahr 2005 vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur eine Studie in Auftrag gegeben, in der das Ausmaß von Schulabsentismus in Österreich, die Ursachen und Bedingungen, die zu Schulabsentismus und Schulabbruch führen, sowie deren Auswirkungen untersucht werden sollten.
Bislang lagen noch keine konkreten Zahlen für Österreich vor, handelt es sich dabei doch um ein relativ neues Forschungsfeld. Desgleichen fehlten hinsichtlich der Ursachen und Bedingungen von Schulabsentismus und Schulabbruch qualitative Fallstudien, die die relevanten Bedingungskonstellationen und ihre Verläufe ausreichend erklären.
Im vorliegenden Band werden die Ergebnisse dieser umfangreichen empirischen Untersuchung, die auf einem theoretischen Bezugsrahmen basiert, in dem individuelle und institutionelle Bedingungsfaktoren berücksichtigt sind, vorgestellt.