Der Kalte Krieg zeigte seine Auswirkungen in den frühen 1950er-Jahren auch in der Steiermark: Tausende Flüchtlinge aus Ungarn strömten über die Grenze nach Österreich. Was mit Kleingruppen begann, schwoll im Zuge der Revolution in Ungarn 1956 zu einem riesigen Flüchtlingsstrom an. Die Sicherheitsbehörden dokumentierten die Aufnahme tausender Menschen innerhalb kurzer Zeit.
Edda Engelke präsentiert auf Basis bisher kaum bekannter Quellen ein authentisches Bild der Situation aus unterschiedlichsten Perspektiven. Das Buch gewährt Einblick in das frühere Leben der Flüchtlinge in Ungarn, ihre Motive zur Flucht und ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Dokumentiert wird auch die Flexibilität, Menschlichkeit und Organisationsfähigkeit seitens der Behörden sowie der politische Wille, der Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung war. Das Land Steiermark legte damit auch den Grundstein für die Bewältigung nachfolgender Flüchtlingsaufnahmen.
Die Autorin:
Edda Engelke; Studium der Geschichte und Anglistik an der Karl-Franzens-Universität in Graz; 1993 bis 1999 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Ludwig-Boltzmann-Institut für Kriegsfolgenforschung in Graz; 2004-2006 Doktoratsstudium für Geschichte an der Karl-Franzens-Universität in Graz.