Lange wurde die „Europäische Gemeinschaft“ als Weg aus der Krise der historisch so belasteten Nationalstaaten willkommen geheißen – inzwischen fürchtet allerdings mancher Europäer den von Brüssel angeordneten Standardisierungsprozess, der vor regionalen Eigenheiten nicht halt macht. Wer ein Europa nach dem Vorbild der Vereinigten Staaten von Amerika schaffen will, trifft auf den zähen Widerstand jahrhundertealter nationaler Vielfalt. Allein: Die Europäische Union ist längst Realität geworden. Jetzt muss es darum gehen, eine europäische Identität aus den nationalen Identitäten zu bilden.
Innerhalb des Großprojekts „Europa bauen“ zeichnet der Sammelband umfassend am Beispiel Italiens den Einfluss eines Landes auf Entstehung und Gestalt der europäischen Kultur im Laufe der Jahrhunderte nach. Wissenschaftler aus Österreich, Italien und Deutschland geben u.a. Antworten auf die Fragen, wie das antike Rom auf Europa fortwirkte, warum das die Welt beherrschende Bankenwesen in Italien seinen Anfang nahm oder auch wie die Rhetorik der künstlerischen Avantgarde entscheidend von Italienern geformt wurde.
Mit Beiträgen von Maurizio Bach, Petra Braselmann, Vittorio Dan Segre, Gioachino Fraenkel-Haeberle, Manfred Hinz, Horst Kant, Eckhard Keßler, Brigitte Mazohl-Wallnig, Christian Meier, Franziska Meier, Beate Ochsner, Günther Pallaver, Anton Pelinka, Marcus Popplow, Klaus Schredelseker.