Der Band präsentiert Erträge neuerer Forschungen zur Umweltgeschichte der Landwirtschaft in Deutschland, Österreich, der Schweiz und anderen Ländern im 19. und 20. Jahrhundert; zugleich soll er aber auch auf die noch vorhandenen Forschungsdefizite aufmerksam machen.
Mit einer „Grünen Revolution“ wollte die Weltbank ab den 1960er Jahren den Hunger in den armen Ländern des Südens bekämpfen. Ein ganzes Bündel agrartechnischer Innovationen sollte ihn dauerhaft vertreiben. In der Tat stiegen in der Folgezeit die Erträge dramatisch an, allerdings wurden langfristig auch die ökologischen Kosten (Sortenarmut, Bodenschäden, Wassermangel usw.) sichtbar. Auf Europa übertragen, kann man für die Zeit ab dem ausgehenden 18. Jahrhundert ebenso von Grünen Revolutionen sprechen, einer dichten Folge von Innovationen, die teils von außen, teils auch innerhalb der Agrargesellschaft angestoßen wurden. Im Zeichen der Produktionssteigerung wurde die Landwirtschaft in die wachsenden, durch die Industrialisierung aufgebrochenen Stoffkreisläufe eingebunden. Der vorliegende Band versammelt aktuelle Forschungen zur Umweltgeschichte der europäischen Landwirtschaft im 19. und 20. Jahrhundert u.a. am Beispiel der Pflanzenzucht, der Hagelversicherung, der Mineraldüngung und weiterer Innovationen; zugleich macht er aber auch auf verbleibende Forschungsdefizite aufmerksam.
Mit Beiträgen von Arnd Bauerkämper, Jürgen Büschenfeld, Andreas Dix, Rita Gudermann, Fridolin Krausmann, Ernst Langthaler, Peter Moser, Frank Oberholzner, Gloria Sanz Lafuente, Frank Uekötter und Verena Winiwarter.