Jeder Minderheitenkonflikt in Europa hat seine eigene Geschichte und Dynamik, die es als Einzelfall zu beschreiben gilt. Die Autorinnen und Autoren dieses Werkes analysieren die wichtigsten Konfliktfälle der europäischen Geschichte und Gegenwart: von Südtirol über das Baskenland und Korsika bis hin zur Situation in Polen, der (historischen) Tschechoslowakei, in Deutschland und in Österreich.
In vergleichender Perspektive ergeben sich – neben gewichtigen Differenzen der einzelnen Konflikte – auch Gemeinsamkeiten und Parallelen, die mit Blick auf einen demokratischen Umgang mit Minderheitenkonflikten herausgearbeitet werden. Ein zentraler Ansatz des Buches besteht dabei darin, ethnonationale und völkisch-kollektive Konzepte zu kritisieren, nach demokratischen Alternativen zu fragen und damit ein Plädoyer für Minderheitenkonflikte in Europa zu formulieren, das Lösungsansätze bietet, die auf Kontroversität, Pluralität und Dynamik gerichtet sind.
Die Dokumentation einer Tagung der Heinrich-Böll-Stiftung Saar vereint Beiträge renommierter WissenschafterInnen wie Markus Bickel, Reinhold Gärtner, Dirk Gerdes, Eva Hahn, Hans Henning Hahn, Gudrun Hentges, Magdalena Marsovszky, Günther Pallaver, Sabine Riedel, Andrzej Sakson, Samuel Salzborn und Franz Valandro.
Samuel Salzborn, geb. 1977, Studium der Politikwissenschaft, Soziologie, Psychologie und Rechtswissenschaft an der Universität Hannover, Lehrbeauftragter und Mitarbeiter am Institut für Politikwissenschaft der Universität Giessen, Mitglied des Zentrums für Konfliktforschung der Universität Marburg.