Die in diesem Buch gesammelten Beiträge beschäftigen sich mit sehr verschiedenen Aspekten des Verschwindens von Land. Die Zugänge zum Thema sind bewusst vielschichtig gewählt, sie reichen vom Nachdenken über gutes/besseres Essen bis zu Überlegungen zur bäuerlichen Landwirtschaft, von der regionalen Wirtschaft bis zur ländlichen Infrastruktur. Wobei die Autoren in der Regel nicht stehenbleiben beim bloßen Feststellen eines Prozesses, sondern darüber hinaus in aller Deutlichkeit aufzeigen, dass es auf dem Land durchaus etwas Bewahrenswertes, etwas „Konservierenswertes“ gibt. Viele werden darin ein Nachhutgefecht sehen, wir aber glauben, dass es sich lohnt, dafür einzutreten, dass das Land als eigenständiger Lebens- und Wirtschaftsraum erhalten bleibt und man seine dezentral-flächenhafte Nutzung beibehält!
Der Herausgeber dieses Buches, Hermann Maier (1973–2006), suchte sein Leben lang nach dem Besonderen. Er hielt Ausschau nach dem Seltenen und Kostbaren, das sich nicht in Geldwert ausdrücken, nicht kopieren und standardisieren lässt, ohne es dabei zu zerstören. Gefunden hat er es in manchen Menschen; in Produkten, die noch die Handschrift ihres Erzeugers tragen; in der Qualität und liebevollen Zubereitung des Essens; in der Langsamkeit des Radfahrens; im schonenden Umgang mit unseren Ressourcen und dem geduldigen Hinhören auf die Bedürfnisse seiner Mitmenschen. Gegen die zunehmende Entfremdung von der Natur setzte er seinen Begriff von Schönheit – keine romantische Idylle, kein Postkartenmotiv aus Tourismuskatalogen, sondern ein tiefes Gefühl des Verbundenseins mit dem, was um uns lebt und wovon wir ein Teil sind. Immerhin: Ein bisschen von alledem fand Hermann Maier zuletzt auf seinem eigenen Hof.