Die Wissenschaft ist wie viele andere gesellschaftliche Bereiche von männlicher Dominanz und einer eklatanten Unterrepräsentanz von Frauen geprägt, und zwar trotz Frauenförderung und formaler Gleichberechtigung. Die Autorinnen gehen in ihrem Buch der Frage nach, welche subjektiven Strukturen dem zugrunde liegen. Wie definieren sich Selbstverständnis und Lebensentwürfe von Frauen und Männern in der Wissenschaft? Welche Gemeinsamkeiten, welche Unterschiede und welche Veränderungen gibt es? In den Fokus der Aufmerksamkeit rückten damit die Fragestellungen nach dem Selbstverständnis von Frauen und Männern in Bezug auf Beruf und Karriere, nach den Motivationen für eine Karriere und den persönlichen Vorstellungen von der Arbeit in der Wissenschaft. Basis der Untersuchung sind narrative Interviews mit erfolgreichen WissenschafterInnen im universitären und außeruniversitären Bereich aller Generationen und aus unterschiedlichen Disziplinen. 25 Frauen und 20 Männer haben in persönlichen Gesprächen Einblick in ihren beruflichen Werdegang, ihre Karrieren sowie in ihre Beziehung zur Wissenschaft und zur Rolle des Geschlechts Auskunft gegeben. Doris Ingrisch und Brigitte Lichtenberger-Fenz haben eine erhellende Studie vorgelegt, die Punkte aufgreift, die nicht nur im Wissenschaftsbetrieb zum Tragen kommen.
Die Autorinnen:
Brigitte Lichtenberger-Fenz; Dr.phil., Historikerin und Publizistin, freiberufliche Wissenschafterin; Forschungsprojekte und Publikationen zur österreichischen Zeitgeschichte: Hochschul- und Wissenschaftsgeschichte, Frauengeschichte und Gender Studies.
Doris Ingrisch; Dr. phil., Historikerin und Kulturwissenschafterin; Forschungsprojekte und Publikationen umfassen die Bereiche Wissenschaftsgeschichte, Kulturforschung, Exil/Emigrationsforschung österreichischer Intellektueller sowie die Geschichte der Geschlechterverhältnisse.