Mit Bildern ist kein Staat zu machen, ohne Bilder aber auch nicht: Wenn „Sein“ wahrgenommen werden bedeutet, wie der irische Philosoph George Berkeley bereits im 18. Jahrhundert formuliert hat, dann hätte EU-Europa trotz aller zwischenstaatlichen Verträge und Abkommen, trotz Wirtschafts- und Währungsunion keine bewusst wahrnehmbare Existenz außerhalb jener Bilder und diskursiven Vorstellungen, die sich als Voraussetzung ebenso wie als Resultat politischer Gemeinschaftsbildung einstellen.
Vor dem Hintergrund eines wechselseitigen Bedingungsverhältnisses zwischen Bild und Vorstellung analysieren die hier versammelten Aufsätze Europa-Bilder und -Imaginationen, die sich im Verlauf der Jahrhunderte innerhalb und außerhalb Europas angesammelt haben und unser gegenwärtiges Bild von Europa bzw. der Europäischen Union mitbestimmen.
Aus dem Inhalt:
WOLFGANG SCHMALE
Visualisierungen Europas
Ein historischer Überblick
SONJA PUNTSCHER RIEKMANN
The City as a European Symbol
THOMAS BRENDEL
Das Europabild und die Idee der internationalen Solidarität
bei den deutschen Literalen und Demokraten im Vormärz
(1815-1848)
VRÄÄTH ÖHNER
Bilder lesen
Prolegomena zur Analyse von fotografischen Darstellungen EU-Europas
ANDREAS PRIBERSKY
Europa als Symbol politischer Image-Konstruktionen
Bilder & Politik
ÉVA KOVÁCS
Wie wird Europa in Ungarn kommuniziert?
SILVIA MIHÁLIKOVÁ
Europabilder in der slowakischen Politik
HEIDEMARIE UHL
Europa kommunizieren – Europa visualisieren
WOLF D. GRUNER
Mapping Europe: Europa in der Kartographie
SIEGLINDE KATHARINA ROSENBERGER
Wie die USA über Europa politisch sprechen