Unsere simple Überlegung war, den aus der Antike stammenden Satz „historia magistra vitae“ mit einem Fragezeichen zu versehen. Wir baten Historikerinnen und Historiker, sich mit dieser Frage-als-Überschrift, mit diesem Thema, das implizit oder explizit vielfältig und dauerhaft präsent ist, erneut auseinander zu setzen, dabei die eigene Perspektive einzubringen und nach Möglichkeit auch die Frage zu beantworten, was es denn – auch jeweils individuell – sein könnte, das aus der Geschichte gelernt werden kann. Bei der Auswahl von möglichen Autorinnen und Autoren achteten wir darauf, dass schon aufgrund ihrer fachlichen Spezialisierungen ein möglichst breites Spektrum an Antworten zu erwarten war. Was nun vorliegt, erscheint uns von einigem Interesse und jedenfalls eine weitere Diskussion in einem größeren Zusammenhang stimulierend.
Aus dem Inhalt:
Ludmilla Jordanova: Angels Writing on the Shoulders of Time?
Geoffrey Lloyd: Geschichten, Annalen, Mythen
Michael Mitterauer: Erfahrungen von Relevanz
Jürgen Kocka: Erinnern – Lernen – Geschichte. Sechzig Jahre nach 1945
Christopher Lloyd: Past, Present, and Future in the Global Expansion of Capitalism: Learning From The Deep and Surface Times of Societal Evolution and the Conjunctures of History
Peter Schöttler: Marc Bloch, die Lehren der Geschichte und die Möglichkeit historischer Prognosen