Martin Unterkirchers Abhandlung über die Hafterfahrungen von Südtirolaktivisten ist von großer Aktualität. Die Folterung von Menschen und die daraus resultierenden psychischen Folgen stehen seit dem Folterskandal im Irak wieder verstärkt im Interesse der Öffentlichkeit.
Nach einem ausführlichen Kapitel über die Geschichte der Südtirolfrage und der Anschläge rückt der Autor auf der Grundlage des historischen und psychologischen Wissens die psychischen Belastungen, die Folgeerscheinungen der Haft und die Bewältigungsbemühungen in den Mittelpunkt der Darstellung. Fünf ehemalige Südtirolaktivisten berichten ausführlich über Folterungen und ihre Erfahrungen während und nach der Haft. Ihre Erzählungen zeigen eindrücklich, welche persönlichen und sozialen Ressourcen Menschen helfen können, Traumen zu bewältigen.
Martin Unterkircher wurde 1974 in Brixen geboren und studierte Geschichte, Germanistik und Psychologie mit dem Schwerpunkt Klinische Psychologie an der Universität Innsbruck.