Genügt es, über Schulprogramme, Leitbilder, Schulprofile, Selbst- und Fremdevaluationen die Schulen auszurichten oder muss der Wandel tiefer gehen? Wie gelingt es, die Prozesse des Lernens, der Begegnung und der Orientierung so zu gestalten, dass sie bei den Lernenden zu Selbst- und Weltbewusstsein führen und sie ermutigen, auf das Leben zuzugehen?
In diesem Heft schauen wir hinter die Kulissen der Organisation Schule und suchen nach Bauprinzipien und mentalen Mustern ihrer Konstruktion. Dabei fällt auch ein kritischer Blick auf die selbstgewisse Rhetorik der Schulentwicklung, die sich in ihren Instrumenten gefällt und in ihren Modellen sicher weiß.
Es geht um die Entwicklung paradoxietauglicher Schulen, um die Gestaltung von Bildungssystemen, die die Ambivalenz ihres Tuns selbstverständlich nehmen und Professionalität nicht mit Perfektionismus verwechseln.
Solche Schulen sind offen für den Widerspruch von Individuum und Gemeinschaft, von Anspannung und Entspannung. Die handelnden Akteure zeigen sich der Dialektik von Beharrung und Wandel gewachsen.