Die erste Biografie über Franz Kranebitter (1906-1977) – Bergbauer, Nationalratsabgeordneter und Kunstschaffender!
Das Buch geht über eine kritische Analyse der langen Parlamentsarbeit des Osttirolers für die Österreichische Volkspartei 1947-1970 weit hinaus. Es bietet vielfältige Einblicke in den ländlichen Raum während der ersten Jahrzehnte der Zweiten Republik Österreich. Die Arbeit Franz Kranebitters als „Volksvertreter“ in Wien beeinflusste das Leben der Bevölkerung im Bezirk Lienz des Bundeslandes Tirol; dagegen musste sich aufgrund seiner oftmaligen langen Abwesenheit Ehefrau Anna Kranebitter um die kinderreiche Familie und den heimatlichen Bauernhof kümmern.
Die „Ära Kranebitter“ ist bestimmt von der Allgegenwart des Osttiroler Parlamentariers im öffentlichen Leben des Bezirks – ob durch zahllose Ansprachen oder Zeitungsartikel im von Kranebitter 1946 begründeten „Osttiroler Boten“. Das katholisch-konservative Weltbild spiegelt sich in der Behandlung seiner „Herzensangelegenheiten“ wider: Glaube, Landwirtschaft, Bildung, Osttirol, Südtirol, Habsburg, Identität. Hartnäckigkeit bei der steten Wiederholung der Themen ist Programm, Wortwahl und Stil ein Abbild der damaligen Zeit. Sein langfristiges Vermächtnis stellt der erfolgreiche Kampf um die Felbertauernstraße dar.
Der Autor:
Martin Kofler, Dr., geb. 1971 in Lienz/Osttirol, Studium der Geschichte an der Universität Innsbruck, Studienprogramm eines „Master of Arts in History“ an der University of New Orleans/USA. Forschungsschwerpunkte: Österreich im Kalten Krieg, Geschichte Tirols im 20. Jahrhundert, Provenienzforschung.
Publikationen u.a.: Osttirol im Dritten Reich 1938-1945, 2. Auflage, 2003; Kennedy und Österreich. Neutralität im Kalten Krieg, 2003; Flucht in die Hoffnungslosigkeit. Die Kosaken in Osttirol, 2005 (gemeinsam mit Harald Stadler und Karl C. Berger); Osttirol. Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart, 2005.