Die Aquarelle, Fotografien und Videos des 1965 geborenen Künstlers Martin Dammann nehmen ihren Ausgangspunkt in fotografischen und filmischen Zeugnissen aus der Zeit des Ersten und Zweiten Weltkriegs, die er in privaten Archiven, wie dem Archive of Modern Conflict, aufspürt. Mit der Transformation dieser (inoffiziellen) Kriegsdokumente in verschiedene Medien entwirft er Fragen nach ihrer individuellen Entstehungsgeschichte, den Wirkmechanismen in der Reproduktion von Erinnertem und der dokumentarischen Funktion von Kriegsfotografie im Allgemeinen. Die gewählten Szenarien wirken zumeist seltsam aufgeladen und schwer fassbar. Nicht das Foto an sich interessiert ihn, sondern der Anlass, vor dessen Hintergrund es aufgenommen wurde.
Dammanns Arbeiten haben mit Auflösung, Durchdringung und Verschwinden zu tun und vermitteln im Kern eine dynamische Auffassung von Erinnerung.
Dieses Kunstbuch bietet mit zahlreichen Abbildungen und Texten von Hans-Jörg Clement, Barbara Steiner und Martin Prinzhorn einen umfangreichen Überblick über das Werk Martin Dammanns.