Anna Mutschlechner bietet in ihrem Tagebuch einen eindrucksvollen Einblick in den Alltag einer Innsbrucker Familie, der geprägt ist von Hunger und Not, den bleibenden Eindrücken der Bombenangriffe und der beginnenden Normalisierung in der Nachkriegszeit. Ihre Schilderungen, die, mit Anekdoten bestückt, eine oft schockierende aber auch unterhaltsame Geschichte Tirols zwischen 1944 und 1951 darstellen, stehen stellvertretend für viele ihrer Zeitgenossen.
Viele lokal, aber auch überregional bekannte Persönlichkeiten finden Einzug in das Buch, das auch zahlreiche bisher unveröffentlichte Abbildungen enthält. Durch die Unmittelbarkeit ihrer Beschreibungen wird dem Leser ein detailreicher Spiegel jener vergangenen Zeit vorgehalten.
Anna Mutschlechner, die Verfasserin der Tagebücher, geboren 1871 in Partenkirchen, wächst in einer gutsituierten Münchner Familie auf. Seit ihrer Vermählung 1906 lebt sie in Tirol, zunächst in Kufstein, dann bis zu ihrem Tod 1951 in Innsbruck. Ihr Leben, das vom Alltag und der Not der Zeit geprägt ist, findet in den Tagebüchern eindringlich Niederschlag.
Roland Sila, der Herausgeber des Bandes, geboren 1971 in Bregenz, lebt seit 1989 in Innsbruck. Er arbeitet in der Bibliothek des Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum.