In den letzten Jahrzehnten sind der Holocaust im Nationalsozialismus und der „Zivilisationsbruch Auschwitz“ verstärkt in das gesellschaftliche Bewusstsein vieler europäischer und außereuropäischer Länder gerückt.
Im Zusammenhang mit dieser neuen, transnationalen Auseinandersetzung mit den Gedächtnisorten des Holocaust geben die AutorInnen dieses Werks Antworten auf folgende zentrale Fragen:
Warum wurde der Holocaust erst Jahrzehnte nach 1945 als das Zentralereignis des 20. Jahrhunderts wahrgenommen?
Auf welchem Weg ist das – zunächst vornehmlich auf die Gedächtnisgemeinschaft der Opfer beschränkte – Gedenken an die jüdischen Opfer der NS-Verfolgung auf die gesamte Gesellschaft ausgeweitet?
Und welche Konsequenzen für die Interpretation des Holocaust hat seine nunmehrige Präsenz im Gedächtnis?
Analysen aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven und Kontexten befassen sich mit den Veränderungen des kollektiven Gedächtnisses seit 1945 im europäischen Vergleich und stellen die Frage nach den Ursachen und Implikationen für die Relevanz des Holocaust als historischer Bezugspunkt des „Weltgedächtnisses“.
Mit Beiträgen von Dan Diner, Oliver Marchart, Cornelia Brink, Norbert Frei, Elisabeth Brainin, Ines Garnitschnig, Stephanie Kiessling, Alexander Pollak, Brigitte Straubinger, Heidemarie Uhl, Rudolf Jaworski, Tomasz Szarota und va Kovács.