Darf man Schule mit einem Instrument aus der Wirtschaft evaluieren? Skeptiker argumentieren damit, dass Schule kein Produktionsbetrieb sei, in dem die Schüler/innen ihr Wissen möglichst billig kaufen.
Die Funktionen von Wirtschafts- und Bildungsorganisationen im sozialen Gesamtsystem sind denkbar unterschiedlich: hier Gewinnmaximierung, dort Transfer und Erarbeitung von Wissen und Können zum Zweck der individuellen Optimierung von Lebenschancen und mit dem Ziel der Erhaltung und Weiterentwicklung der demokratischen Gesellschaft. Was eine Schule und ein Wirtschaftsbetrieb tun, ist tatsächlich höchst unterschiedlich. Wie sie dabei vorgehen, erlaubt allerdings einen Vergleich.
Maria Haindl unternimmt den Versuch einer systemtheoretischen Begründung, die zeigen soll, dass ein Qualitätssicherungsmodell aus der Wirtschaft in Schulen angewendet werden kann. Es zeigt auch, wie man dabei vorgehen kann und welche Voraussetzungen notwendig sind, damit „Total Quality Management“ in Schulen eingesetzt werden kann.
Zur Autorin:
Maria Haindl, Mag. Dr., geb. 1952, Lehramtsstudium Geschichte und Psychologie/Philosophie/Pädagogik in Graz; Lehrerin am BG/BRG Stainach/Steiermark; Koordinatorin für Schulentwicklung, Leitung von Qualitätsanalysen nach TQMS und AFQM, AFQM-Assessorin; Koordination von EU-Projekten zum Thema Evaluation; Publikationen zu den Themen Evaluation und Qualitätsmanagement an Schulen; seit 2002 Schulleiterin des BG/BRG Stainach.