Die gezielte Unterstützung der Schreibentwicklung von Kindern und Jugendlichen setzt auf Seiten der Unterrichtenden fundiertes – fachdidaktisches – Wissen voraus.
Dieses Wissen ist die unabdingbare Voraussetzung für die Analyse von Texten und darauf aufbauende Lernangebote.
Aber: Wie entwickelt sich ‚Schreibfähigkeit‘? Wie werden bestimmte Schreibfähigkeiten ausdifferenziert? Welche Faktoren beeinflussen den Prozess der Schreibentwicklung? Und: Wie manifestieren sich Schritte hin zur entwickelten Schreibfähigkeit in den Texten von Kindern und Jugendlichen? Welche ‚Spuren‘ hinterlassen sie an der Textoberfläche?
Diesen Fragen wird in der vorliegenden Arbeit am Beispiel der Ausdifferenzierung einer bestimmten Schreibfähigkeit, der Fähigkeit nämlich, ‚kohärenzstiftende‘ Texte zu verfassen, in zwei qualitativen Studien und in zwei Fallbeispielen nachgegangen.
Grundlage für die Untersuchung sind Texte verschiedener Altersgruppen (viertes bis zehntes Schuljahr), welche von den Kindern und Jugendlichen im Rahmen des Projektes ‚Aufgaben mit Profil‘ verfasst wurden. Das Projekt wird – im Sinne einer didaktischen Anregung – ausführlich beschrieben. Den Schwerpunkt der Arbeit bildet die Diskussion der Ergebnisse von Textanalysen, die mit dafür entwickelten Instrumenten vorgenommen wurden.
Abschliessend werden Thesen zur Didaktik des Schreibens formuliert. Diese sollen die Diskussion darüber anregen, wie eine anregende und auf den Erkenntnissen der Schreibforschung aufbauende Schreibförderung in den Schulen gestaltet und weiterentwickelt werden kann.