Gerald Lamprecht analysiert die Sammlung von Feldpostbriefen des Wehrmachtsoldaten G.H. an seine Verwandten und gibt so einen Einblick in die Verarbeitung persönlicher Erlebnisse während des Zweiten Weltkrieges. Feldpost und Photographien verdeutlichen dabei die Auswirkungen von innerer und äußerer Zensur sowie der propagandistischen Beeinflussung.
Der Wehrmachtsoldat G.H. wurde 1899 in Berlin als Sohn eines evangelischen Pfarrers geboren. Nachdem er als Kriegsfreiwilliger am Ersten Weltkrieg teilgenommen hatte, ließ er sich 1930 als 31jähriger mit seiner Familie als Reichsdeutscher Siedler im steirischen Grenzland zu Jugoslawien bei Eibiswald auf einem Bergbauernhof nieder. Er meldete sich Mitte 1939 freiwillig zur Deutschen Wehrmacht und kam als Wehrmachtsoldat an die verschiedenen Kriegsschauplätze im Europa des Zweiten Weltkrieges.